Rezension

amüsant-nachdenkliche Fortsetzung

Bridget Jones - Verrückt nach ihm - Helen Fielding

Bridget Jones - Verrückt nach ihm
von Helen Fielding

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bridget Jones is back - wenn auch 15 Jahre älter als in den Vorgängern "Schokolade zum Frühstück" und "Am Rande des Wahnsinns".

Bridget ist nun um die 50, Mutter zweier Kinder, gewichtsmäßig auf dem Höhepunkt (was sie sehr frustrierend findet) und Witwe. Mark Darcy ist ums Leben gekommen und nun muss sie sich um Kinder, Haushalt und sich selbst kümmern - was ihr eigentlich ganz gut gelingt, sie aber trotzdem regelmäßig in Krisen stürzt, zumal Mark ihr einfach fehlt. Zum Glück hat sie noch ihre Freunde, die ihr immer zur Seite stehen und die ihr helfen, mit Hilfe von sozialen Netzwerken auch in Liebesdingen den Anschluss nicht zu verlieren. Aber ist das wirklich das Richtige für Bridget?

Ich war einige Zeit skeptisch, ob eine Fortsetzung von Bridget Jones wirklich Sinn macht - zumal ohne Mark Darcy. Zu lange hat es gedauert, bis die beiden sich mal wirklich hatten und dann soll der neue Roman ohne ihn stattfinden? Letzten Endes hat aber die Neugier gesiegt und das Ergebnis fand ich sogar ziemlich lesenswert. Auch wenn Bridget mit ihren Problemen inzwischen weiter weg von mir ist als in den ersten beiden Romanen, wo sie noch Mitte 30 war, war es, als würde man eine alte Bekannte wiedersehen. Sie erzählt aus ihrem Leben, von ihren Kindern, von ihren Sorgen, Problemen und Gedanken. Dabei lässt sie kaum ein Fettnäpfchen aus, was sie nach wie vor sehr sympathisch macht. Man hat vollstes Verständnis, wenn sie auf einen Baum klettert, auf dem ihre Kinder festsitzen, sie ausgerechnet da eine tief ausgeschnittene Hose trägt und dann der attraktive Lehrer von ihrem Sohn sie sieht, wie sie der Welt ihren Tanga präsentiert und es ihr einfach nur peinlich ist.

Ihre Freunde fand ich zwischendurch anstrengend, lediglich Tom fand ich noch sympathisch. Die anderen hatten zum Teil schon ziemlich überzogene Vorstellungen davon, wie sie als Single nun auszusehen oder zu sein hätte und was gerade das Beste für sie wäre. Da tat sie mir an manchen Stellen schon ziemlich leid. Wobei sie ihre Freunde ja schon lange genug kennt und weiß, wie sie mit ihnen in welcher Situation umgeht. Anders als mit ihrer Mutter, die im Alter nur noch furchtbar ist - aber schwierig war sie ja von Anfang an. Nur dass jetzt Bridgets Vater nicht mehr lebt, der sonst ihr Verbündeter war.

Bridget erlebt in "Verrückt nach ihm" viele Höhen und Tiefen und ich muss zugeben, ich habe zwar zwischendurch auf das Ende, wie es dann auch kommt, gehofft, aber sicher war ich mir da lange Zeit nicht.

Fazit: Eine Fortsetzung, von der ich lange nicht geglaubt hätte, dass es sie geben würde, die aber durchaus gut zu den beiden Vorgängerromanen passt.

Reihenfolge:

1. Schokolade zum Frühstück

2. Am Rande des Wahnsinns

3. Verrückt nach ihm