Rezension

Im Zwiespalt mit Bridget

Bridget Jones - Verrückt nach ihm - Helen Fielding

Bridget Jones - Verrückt nach ihm
von Helen Fielding

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Verrückt nach ihm“ ist das dritte Buch zu Bridget Jones Tagebüchern. Nach den ersten zwei Büchern, die ich auch als Film geliebt habe, war ich neugierig, was nun kommt.
Leider nicht so ganz, wie erhofft. Bridget, Anfang 50, Mutter von zwei Kindern und Witwe. Bridget ohne Mark? Vor ein paar Jahren, die kleine Mabel war gerade geboren, starb Mark Darcy.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, sich mit dieser Tatsache abzufinden, versucht Bridget ihr Leben in den Griff zu bekommen. Nur gut, dass sie Freunde an ihrer Seite hat, die sie immer wieder rechtzeitig auffangen. Denn über den Verlust von Mark ist sie immer noch nicht richtig hinweg. Bei einem Online-Dating lernt sie den zwanzig Jahre jüngeren Roxxter kennen.
„Verrückt nach ihm“ ist in Tagebuchform geschrieben. Zu jeder Tages- und Nachtzeit das perfekte Chaos, so hat es teilweise den Anschein. Die Autorin schreibt den täglichen Alltagskrieg, sei es in der Schule, die banalen Kleinigkeiten der Schulmütter, Geplänkel halt.
Was die Charaktere Bridget betrifft, mit nunmehr 51 Jahren, ja erwachsen ist sie schon geworden, aber ihr Wesen, wie man sie aus der Vergangenheit her kennt, ist so geblieben. Katastrophen-Mum oder Chaosqueen, egal, Bridget wird all dem gerecht, und trotzdem liebt man sie.
Da ist dann noch Mr. Wallaker, der Lehrer von Bridgets Sohn Billy.
Liebhaber, Kindern und Beruf gerecht zu werden, ganz schön stressig für Bridget.
Die Dialogführung der Tagebucheinträge teils komisch, dann wiederum doch nachdenklich. Bridget – nein sie ist keine Supermom, sie ist auch eine Frau mit Gefühlen. Auf liebevolle Art, locker und flüssigem Schreibstil, gut gewählten Worten lässt sich die Geschichte lesen. Man muss sich nur darüber klar sein, zwischen den Vorbänden und diesem Buch liegen viele Jahre. Es ist viel passiert im Leben von Bridget Jones und ihren Freunden und das kann man in der Handlung gut nachlesen.

Fazit:
Die Bridget Jones, wie man sie kennt, findet sich zwar in diesem Buch wieder, aber nicht so wie vielleicht erhofft. Als Charaktere hat sie eine enorme Entwicklung gemacht, zum einem durch die Kinder, und auch dem Leben als Singlemutter. Doch es ist Geschmacksache, das Buch zu mögen. Ich wünsche mir allerdings, dass es keine weitere Fortsetzung gibt, denn irgendwie ist das alte Bild der Bridget durch dieses Buch angekratzt. Kurzum: Man sollte dem Buch eine Chance geben. Es gibt viele Stellen, die einen zum Lachen, Schmunzeln bringen, aber auch traurige Passagen.