Rezension

Der Funke ist nicht zu 100% übergesprungen

Das Glück der Geschichtensammlerin -

Das Glück der Geschichtensammlerin
von Sally Page

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Roman "Das Glück der Geschichtenerzählerin" von Sally Page handelt von der erwachsenen Frau Janice, die als gute Reinigungskraft in verschiedenen Haushalten in Cambridge arbeitet. Es sind alles sehr unterschiedliche Menschen, mit denen sie zu tun hat. Sie mag ihren Job. Und irgendwann wurde sie zur Geschichtensammlerin. Während sie sauber machte, kam es immer wieder vor, dass die Leute ihr gern ihre Geschichten erzählten. Janice schreibt diese nicht auf. Nein, sie sammelt sie in ihrem Gedächtnis. Und wenn sie daheim ist, holt sie eine besonders schöne aus der Erinnerung. Zuhause, da wo ihr Man derzeit mal wieder keinen Job hatte. Das hatte sie durch Zufall herausbekommen, bis er ihr endlich die Wahrheit sagte. So viele Jahre wie sie verheiratet waren, genau so viele Jobs hatte er gehabt. Ihr Sohn lebte in London und der Kontakt war sehr eingeschränkt. Warum das so ist, erfährt der Leser zum Schluss.

Janice erfuhr durch ihre unterschiedlichen Arbeitgeber deren eigene Geschichte. Wobei die von Geordie eine ihrer liebsten ist. Er wird im Zug einer persönlichen Veränderung für eine gewisse Zeit der Retter von Janice.
Doch was war Janices Geschichte?
Janice nimmt noch eine zusätzliche Stelle an und zwar bei der alten Mrs B. Man meint es wird jetzt interessanter. Mal schauen. Denn die 92-jährige erzählt ihr, immer nur stückweise, eine hochinteressante Geschichte. Bis beide an einen Punkt kommen, wo Janice endlich anfängt ihre Geschichte zu erzählen.
Was ein bisschen die Geschichte auflockert, ist das langsame Kennenlernen zwischen Janice und dem Busfahrer.  Sie kommen ins Gespräch und so langsam, aber wirklich sehr, sehr langsam entwickelt sich etwas.
Als Janice Mann die gesamten Ersparnisse für einen windigen Job verpasst, reicht es ihr.
"Das Glück der Geschichtensammlerin" ist eine Ansammlung von Geschichten einzelner Menschen, bei denen Janice tätig ist.
Leider war mir Vorgehensweise bzw. die Umsetzung einer guten Idee, die die Autorin hatte, mehr als verwirrend. Es ist zwar ein ruhiges Buch, aber letztendlich fehlte mir ein Leitfaden.
Es war nicht flüssig zu lesen. Ich selbst konnte es nur immer kapitelweise lesen. Es fiel mir nicht leicht, mich ganz auf die Geschichte einzulassen.
Das Cover als auch der Infotext hatten mich auf die Geschichte neugierig gemacht und so freute ich mich schon auf die Lesezeit. Doch durch die, für mich, spürbare Distanz konnte ich nicht die gewünschte Beziehung herstellen.