Rezension

Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund - Petra Schier

Der himmlische Weihnachtshund
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Das Arbeitszimmer von Santa Claus muss endlich einmal renoviert werden - seine Frau hat gesprochen und die Elfen setzen dies in die Tat um. Nachdem jedoch das Zimmer schon fast komplett ausgeräumt wurde, findet Santa einen über 20 Jahre alten Wunschzettel. Dieser muss hinter einen Schrank gefallen sein und lag dort all die Jahre. Es ist einer der traurigsten Wunschzettel, den Santa jemals erhalten hat und sofort regt sich das schlechte Gewissen - wie konnte das nur passieren? Der damals 9-jährige Michael Sahler hat mit seinem Brief Santa sehr beeindruckt, sodass dieser beschließt zu sehen, was aus dem Kind geworden ist.

Was Santa sieht, gefällt ihm nicht wirklich. Nach wie vor sind Michaels Eltern, Anna-Maria und Georg, die treibende Kraft in seinem Leben und pochen nunmehr auf eine baldige Verlobung mit Linda Kreuzbacher, die aus guten Hause kommt und in der familieneigenen Firma Sahler Futtermittel arbeit. Lieben tut Michael Linda nicht, aber es ist in seiner Familie Tradition, Zweckehen einzugehen, um das Geschäft voranzubringen.

Santa beschließt zu handeln und dem Schicksal eine neue Chance zu geben. Als 9-jähriger wünschte Michael sich einen Hund, um über den Trennungsschmerz von seiner besten Freundin Fiona hinwegzukommen, die aus der Stadt verzogen ist. Und tatsächlich schaut Michael nicht schlecht, als er auf seiner Joggingrunde in einem Müllcontainer einen Hundewelpen findet. Doch es ist nicht irgendein Hund, dieser Hund scheint zu verstehen, was die Menschen sagen. Die kleine Labrador-Hündin wurde von zwei Elfen aus dem Tierheim befreit, um auf Michael zu warten und als dieser laut mit dem Gedanken spielt, sie dorthin zurück zu bringen, tut sie alles, um ihn mitzuteilen, dass sie da auf gar keinen Fall wieder hinwill. Um sicher zu gehen, geht Michael sofort mit ihr zu einem Tierarzt - und staunt nicht schlecht, als es sich bei der Tierärztin um Fiona Maier, seine beste Freundin aus Kindheitstagen handelt. Bereits in der Tierarztpraxis zeigt die kleine Hündin auffälliges Interesse für Hundekekse. Michael beschließt spontan, die Hündin bei sich aufzunehmen und ihr ein Zuhause zu geben, da sie partout nicht zurück ins Tierheim will. Doch auch seine ehemals beste Freundin geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Da passt es gut, dass Keks, so der Name der kleinen Hündin, denn ihre Vorliebe für Hundekekse ist unübersehbar, vom Weihnachtsmann die Aufgabe hat, dafür zu sorgen, dass sich Michael und Fiona wieder nahe stehen ...

Was für eine süße Weihnachtsgeschichte - und das nicht nur für Hundefreunde! Der Plot wurde detailliert ausgearbeitet, wobei ich ja zugeben muss, dass die kleine Keks sofort mein Herz erobert hat und ich natürlich wissen wollte, wie es mit ihr weiter geht, ob sie ihren Auftrag erfüllen kann und ob sie wirklich für immer bleiben kann. Die Figuren wurden ausgesprochen facettenreich in Szene gesetzt, sowohl die guten, wie auch die bösen, wobei bereits von Anfang an klar ist, wer der böse ist (und derjenige ist wunderbar erschaffen worden). Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass sich das Buch, nicht nur dank Keks-Gedanken, förmlich wie von selbst gelesen hat.