Rezension

Der Kampf um Gerechtigkeit

Die Herrin der Kathedrale - Claudia Beinert, Nadja Beinert

Die Herrin der Kathedrale
von Claudia Beinert Nadja Beinert

Bewertet mit 4 Sternen

Uta von Ballenstedt wird von ihrem eigenen Vater aus ihrem zu Hause verstoßen, weil sie dabei erwischt wird, wie sie sich angeblich einen anderen Mann hingibt. Allerdings versucht er sie zu vergewaltigen.
Nachdem Uta von ihrer Mutter gerettet wird und ins Kloster Gernrode gebracht wird, stirbt sie und Uta nimmt an zu wissen, dass er Vater sie umgebracht hat.
Nun folgt ihr Plan ihren Vater zu richten und Gerechtigkeit für ihre Mutter einzufordern. Auf diesen Weg muss sie viele Hürden überwinden, nicht zuletzt weil sie eine Frau ist und selber keine Mundgewalt besitzt.

Die Geschichte fängt wirklich spannend an und der Spannungsbogen hält stetig an, sodass es wirklich schwer ist, dass Buch zur Seite zu legen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und auf viele lateinische Wörter wird verzichtet, um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen.

Es gibt viele Charaktere in dieser Geschichte, die alle sehr gut beschrieben und nicht wie an den Haaren herbeigezogen wirken. Sie sind sehr autentisch, auch wenn nicht alle symathisch sind, ist es doch wichtig, dass man sich vorstellen kann, dass diese Person tatsächlich so gelebt haben könnte und so ist es in dieser Geschichte.

Uta ist eine wunderbare Person, die lebensfroh, lernfreudig und stark ist.
Es hat mir sehr gut gefallen ihre Geschichte zu lesen und dabei ihre Entwicklung mitzuerleben, wie sie von dem kleinen aufgeweckten Mädchen, dass noch ein wenig naiv ist, zu der überaus starken intelligenten Frau geworden ist.

Ihr Leben wurde von einigen Personen ziemlich erschwert, wie zum Beispiel von ihrem Bruder Esiko. Schon zu Anfang könnte man erahnen, zu was für eine Person er sich entwickelt.
Er ist grausam und Herschsüchtig, wie sein Vater.
Er denkt nur an sein Wohl und niemals an das wohl der anderen. Er ist der Meinung, Frauen haben keine Rechte und müssen sich ihm unterwerfen, weswegen er seine Schwester auch hasst, denn sie unterwirft sich ihm nicht.

Der erste richtige Funken Hoffnunf, ihr Ziel zu erreichten war, als die Kaiserin, da allerdings noch nicht, sie als ihr Hofmädchen einstellt. Sie konnte während ihres Aufenthalts bei ihr viel lernen und trifft auch auf Kaplan Wipo, der ihr sehr geholfen hat und auch ein sehr guter Freund geworden ist.

Warum ich der Geschichte allerdings nur 4 Sterne und nicht 5 gegeben habe, liegt am Schluss. Die Geschichte war wirklich wunderschön, nur der Schluss war etwas zu rasant, mit einigen unrealistischen Handlungen, auf die ich nicht weiter eingehem möchte, um nicht zu viel zu verraten.

Trotzdem ist es ein sehr gelungener historischer Roman, der mir viel Freude bereitet hat, den ich auch auf jeden Fall weiterempfehlen kann.