Rezension

mittelalterroman

Die Herrin der Kathedrale - Claudia Beinert, Nadja Beinert

Die Herrin der Kathedrale
von Claudia Beinert Nadja Beinert

Bewertet mit 4 Sternen

uta von naumburg ist eine frau, die ein rolle beim bau der kathedrale gespielt hat, aber man weiß nicht sehr viel über sie.
daß sie mit ekkehardt von naumburg verheiratet war, die ehe kinderlos blieb und daß sie an einem 23.oktober starb.
nicht sehr viel, aber die autorinnen haben daraus einen großen mittelalterroman gemacht.

die figuren bleiben etwas flach, ich hätte z.b. gerne mehr über ekkehardt erfahren. es war keine liebesheirat, denn uta fühlte sich viel mehr zu seinem bruder hermann hingezogen.
anfangs wirkte ekkehardt dominant und behandelte seine frau respektlos, aber im laufe der jahre unterstützt er sie immer mehr und scheint sie zu respektieren.
leider erfährt man gar nichts über die gründe, seine meinung zu ändern.

daß uta den mörder ihrer mutter finden und vor gericht stellen will, zieht sich wie ein roter faden durchs buch. was erst als aussichtsloses unterfangen für eine frau,
die zu der zeit ja eigentlich keine rechte hat, erscheint.
aber im laufe der jahren sezt sich uta nicht nur als schreiberin, bauzeichnerin und wichtige planerin beim bau der kathedrale durch,
sondern wird auch der gräfin gisela, die später königin wird, zur wichtigen vertrauten.

als sich nach 20 jahren herausstellt, wer der wirkliche mörder der mutter ist, wird die geschichte ziemlich skurril, das wäre nicht nötig gewesen,
denn der roman hat auch ohne diese abgedrehte story genug potential.

was ich etwas schade finde, ist, daß im ausführlichen nachwort von den autorinnen erzählt wird, was wahr und was fiktion ist.
und dabei stellt sich heraus, daß viele der wenigen gesicherten fakten abgeändert wurden, um die geschichte abzurunden.
so starb z.b. utas schwester hazecha nicht beim brand der kathedrale sondern sie überlebt uta und stirbt als äbtissin.
man hätte die wenigen fakten meiner meinung nach, nciht so verdrehen sollen, sondern in die geschichte einbauen.

aber das hat beim lesen nicht gestört, ich finde das buch flüssig und spannend geschrieben.