Rezension

Die düstere Seite des Mittelalters

Die rote Löwin - Thomas Ziebula

Die rote Löwin
von Thomas Ziebula

Am Anfang des 13. Jahrhunderts fallen die Eltern von Runja und Waldemar einem Angriff des barbarischen Volkes der Wenden zum Opfer. Die Geschwister sind ab nun auf sich allein gestellt, werden aber angetrieben von dem Gedanken der Rache für den grausamen Tod der Eltern. Gleichzeitig versucht der machthungrige Domdekan Laurenz mit aller List und Skrupellosigkeit das Amt des Bischofs an sich zu reißen. Sein größter Widersacher ist Pirmin, welcher schon von der Kirche zum Nachfolger des schwerkranken Bischofs vorgeschlagen wurde. Die Wege dieser Protagonisten kreuzen sich und ein spannender und fesselnder Kampf um Macht, Gefühle und Liebe entwickelt sich zu einem spannenden Abenteuer.

"Die rote Löwin" ist mein erstes Buch des Autors Thomas Ziebula. Ihm ist es mit seiner bildreichen und temporeichen Schreibweise gelungen,  mich in die Welt des 13. Jahrhunderts zu entführen. Die Hauptprotagonisten werden sehr interessant charakterisiert und lassen die Reise in die Vergangenheit erlebbar machen. Meine Sympathien lagen schnell bei der verwaisten und tapferen Runja. Thomas Ziebula erzeugt eine sehr düstere Stimmung und Atmosphäre und erzählt die Geschichte in zwei Handlungssträngen schonungslos, was aber aus meiner Sicht passend für die Zeit des 13. Jahrhunderts ist. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und durch überraschende Wendungen und dem Überkreuzen der beiden Handlungsstränge stets auf einem hohen Niveau gehalten. Die historischen Hintergründe des Romans erschienen mir zu jeder Zeit sehr gut recherchiert und machten damit die Reise in die Vergangenheit authentischer.

Insgesamt konnte mich "Die rote Löwin" in den Bann ziehen und bescherte mir somit einen tollen Einblick in die spannende und teilweise grausame Zeit des Mittelalters. Aus meiner Sicht ein sehr lesenswertes Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.