Rezension

Eric

Eric: Thriller - Marco Monetha

Eric: Thriller
von Marco Monetha

Bewertet mit 5 Sternen

„Sag mir, kleiner Mann. Wie weit würdest du gehen, um diesen Kerl loszuwerden?“ Eric merkt sofort, dass Buck ihm eine wichtige Frage stellt, und je nachdem, wie er antwortet, kommt etwas in Gang, das alles ändern wird. Er überlegt nicht lange, schaut ihm fest in die Augen und sagt: „Ich würde alles dafür tun.“

Eric lernt als kleiner Junge den Jäger Buck kennen. In einer schlimmen Situation ist es Buck, der ihm hilft. Von diesem Zeitpunkt an sind die beiden eine tiefe und lebenslange Verbindung eingegangen, zwischen der nichts steht. Und beide bewahren ihre dunklen Geheimnisse tief in sich drinnen. Jahre später wird Erics Mutter auf bestialische Weise ermordet. Das Bild der schrecklichen Tat bringt Eric mit seinem Freund Buck in Verbindung. Doch kann es wirklich sein, dass Buck seine Mutter umgebracht hat? Warum? Eric will das herausfinden und sucht Buck auf. Die beiden müssen feststellen, dass sie nicht die einzigen sind, die in diesem perfiden Spiel ihr Unwesen treiben…

Das erste, was mir zu diesem Debüt einfällt, ist WOW! Das Buch hat mich total gefesselt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Und selbst danach ging mein Kopfkino weiter. Grandios! Der Schreibstil gefiel mir sehr gut und die Geschichte ließ sich sehr flüssig lesen. Der Aufbau des Buches schafft Spannung, so dass ich immer weiterlesen wollte. Die Kapitel sind jeweils im Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit geschrieben. Der Leser erfährt also, was aktuell passiert, bekommt aber parallel auch einen prima Einblick in Erics Kindheit, wie er Buck kennengelernt hat und wie er aufgewachsen ist. Die Erzählungen, insbesondere die Morde und Misshandlungen, sind schonungslos, offen und sehr detailliert beschrieben. Ich habe die Szenen bildhaft vor Augen gehabt. Mir gefiel das sehr gut! Eric und Buck fand ich durchgängig sympathisch, obwohl sie eindeutig der Gruppe von Psychopathen angehörten. Ich fragte mich mehrmals, warum ich mit diesen Irren sympathisierte, was aber daran lag, dass sie im Großen und Ganzen normal ihr Leben lebten und nur manchmal aus der Spur liefen. Niemand ist nur gut oder böse, sondern immer ein bisschen von beidem. Der Schriftsteller Marco Monetha schafft es, dass ich Verständnis für die beiden aufbrachte und mit ihnen mitfieberte. Mir war bis zum Ende nicht klar, wer der Täter ist und weshalb. Das fand ich klasse, denn die Spannung wurde dadurch gehalten. Das Ende ist schlüssig und hat noch ein grausiges Detail parat. Mein Kopfkino lief weiter, obwohl ich das Buch schon zugeklappt hatte. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt jedem Thriller-Fan empfehlen und vergebe großartige fünf Sterne!