Rezension

Gelungener französischer Krimi mit ein paar Längen!

Wetterleuchten im Roussillon - Philippe Georget

Wetterleuchten im Roussillon
von Philippe Georget

Zum ersten Mal habe ich einen Krimi aus der Feder des französischen Autors Philippe Georget gelesen.
Der Krimi dreht sich um Inspecteur Gilles Sebag, der gleich zwei Fälle lösen muss. 
Zum einen wird die Leiche eines Rentners mit der Signatur "OAS" gefunden, die einen Hinweis auf den Algerienkrieg liefert. 
Zum anderen ist ein Freund von Sebags Tochter bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt. 
Seine Tochter zweifelt aber an den Ermittlungsmethoden der Polizei und setzt ihren Vater auf den Fall an.

Das Geschehen in diesem Krimi beginnt unvermittelt und man wird sofort in die Handlung eingeführt. 
Geschickt verwendet Philippe Georget Rückblenden auf die sechziger Jahre, die sich rund um die Ermordung des toten Rentners bewegen, um die Signatur "OAS" näher verständlich zu machen. Es scheint, als ob ein alter Feind eine alte Rechnung begleichen möchte. 
Auch der Täter bekommt in diesem Werk ein Gesicht, sodass der Leser seine Gedanken zu den weiteren Morden, die im Laufe des Buches geschehen, erkennt. 
Doch auch der Inspecteur befindet sich in einer Ehekrise mit seiner Frau.

An manchen Stellen hat die Ermittlung aber Längen. 
Dem Autor gelingt es jedoch durch eine geschickte Retrospektive diesen Umstand zu entschärfen. Die Sprache ist relativ einfach gehalten, wodurch man in einen direkten Lesefluss kommt. 
Philippe Georget bringt durch seinen geschichtlichen Rückblick einen guten Überblick über das gespannte Verhältnis zwischen Frankreich und Algerien in den sechziger Jahren. Sicher einer der großen Vorzüge dieses Krimis. 
Das Cover bringt die Stimmung sehr gut rüber: Ein Himmel vor einem Hafen, der von Gewitterwolken gezeichnet ist, gibt schon erste Hinweise auf eine Bedrohung. 
Insgesamt ist "Wetterleuchten im Roussillon" ein gut zu lesender Sommer-Krimi, der sicher viele Liebhaber finden wird.