Rezension

Poetischer französischer Krimi

Wetterleuchten im Roussillon - Philippe Georget

Wetterleuchten im Roussillon
von Philippe Georget

Bewertet mit 3 Sternen

~~Dieser französische Krimi ist poetisch geschrieben, ohne Melancholie oder Schwermut. Das gefällt mir gut, auch wenn es letztlich nur ein solider Krimi wird.
 Der Roman lebt von den Figuren, insbesondere Inspecteur Gilles Sebag.
 Neben dem Kriminalfall beschäftigt ihn auch sein Privatleben.
 Dass sind z.B. Gilles latente Eifersucht und Verdacht, dass seine Frau Claire ihn vielleicht betrügt und einen Liebhaber hat.
 Dann ist noch ein Freund seiner Tochter unter unklaren Umständen ums Leben gekommen.
 Insgesamt sind die Figuren gekonnt angelegt.

Eigentlich sehe ich es etwas kritisch, dass der Algerienkrieg, immerhin ein heikles Thema der französischen Vergangenheit, hier als Aufhänger für einen simplen Kriminalfall über eine Mordserie genommen wird.
 Auch die Passagen, die in Algier im Jahr 1961 verlegt sind, sehe ich anfangs skeptisch, aber natürlich sind sie notwendig, um zusammen mit aus der Gegenwart rückblickenden Gesprächen über Algerien ein Zeitgefühl zu vermitteln .

Wetterleuchten im Roussillon besitzt Atmosphäre, dazu passend auch das ansprechende Cover.
 Es gibt Abschnitte, die ich für spannungsarm halte, doch die guten Passagen entschädigen dafür. Im Großen und Ganzen war ich zufrieden mit dem Buch und habe es gerne gelesen. Ich kann mir gut vorstellen, auch noch den ersten Teil der Reihe zu lesen und kommende Romane erst Recht.