Rezension

grausam

Ausgelöscht - Cody Mcfadyen

Ausgelöscht
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 3 Sternen

Ich weiß nicht, ob ich befugt bin, eine Rezension zu schreiben, denn ich habe das Buch abgebrochen, weil es mir zu grausam war. Es ist flüssig geschrieben und liest sich gut und ist auch spannend, aber ich lese nicht gerne, wenn ausführlich das Leid, die Angst und die Schmerzen geschildert werden, und wie sich der Täter daran ergötzt. Da ich u.a. mit Folteropfern arbeite haben diese Schilderungen keinerlei Unterhaltungswert für mich. Ich lese gerne Krimis  und habe kein Problem mit blutigen Leichen, abgeschnittenen Köpfen etc, aber ich möchte nicht seitenlang über das Leid und die Qual des Opfers lesen.

Das Buch beginnt damit, dass die seelische Not eines kleinen Kindes beschrieben wird, das von seinem Vater extreme psychische und körperliche Gewalt erfährt und dann seinerseits mit äußerster brutaler Gewalt an anderen Kindern reagiert. Danach lesen wir von  einer Hochzeitsgesellschaft, auf der viele Folteropfer sind. Die Ich-Erzählerin berichtet, wie sie mitansehen mußte, wie ihr Mann zu Tode gefoltert wird, bevor der Täter sie dann vergewaltigt und ihr währenddessen das Gesicht völlig zerschnitten hat, um danach ihre kleine Tochter umzubringen. Ein anderes Mädchen auf der Hochzeit (Tochter ihrer Freundin glaube ich) mußte mitansehen, wie ihre Mutter qualvoll ermordet wurde. Und so ging das immer weiter. Es klang wie eine Zusammenfassung der vorherigen Bände, sodass ich vermutet habe, dass auch in diesem Buch ausführlichst das Leid und die Angst, die Verzweiflung und die Schmerzen eines Opfern geschildert werden und sowas möchte ich einfach nicht lesen. Habe aber dennoch nach weiter hinten geblättert und immer mal wieder paar Zeilen gelesen und ja, es war wie befürchtet. Da stand, dass sie (die Ich-Erzählerin/Polizistin) einem Verdächtigen/Gefangenem (?) erzählt, dass sie gespürt habe, wie der Penis des Täters während der Vergewaltigung in ihr jedesmal härter wurde, wenn sie vor Schmerz geschrien habe bei jedem Schnitt im Gesicht. Mal davon abgesehen, dass ich es ziemlich befremdlich finde, so etwas einem anderen Täter zu erzählen, ist das nicht das, was ich mir unter einem Thriller vorstelle. Solche Gewaltphantasien sind nichts für mich.