Rezension

Gute Ansätze, aber zu wenig Auflösungen

Calliope Isle. Der siebte Sommer - Marie Menke

Calliope Isle. Der siebte Sommer
von Marie Menke

Bewertet mit 3 Sternen

Calliope Isle – Der siebte Sommer von Marie Menke

erschienen bei Impress

 

Zum Inhalt

 

**Die Magie des Schreibens…**

Seit ihrem neunten Lebensjahr verbringt Allie jeden Sommer auf der traumhaft schönen Tropeninsel Calliope Isle. Zusammen mit Gleichaltrigen besucht sie dort das Arts Camp und tut, was sie am liebsten macht und am besten kann: schreiben, schreiben, schreiben. Doch ihr siebter Sommer auf der exotischen Insel beginnt diesmal unter ganz anderen Vorzeichen. Erst erhält Allie die niederschmetternde Nachricht, dass sie adoptiert wurde, und dann wird ihr auf der Überfahrt auch noch zugeflüstert, dass dieser Sommer alles in ihrem Leben verändern wird – und das ausgerechnet von dem mysteriösen neuen Jungen im Camp. Schon bald stellt sich heraus, dass alle etwas wissen, was Allie nie erzählt wurde, und dass dieses Geheimnis nicht wenig mit ihrem außergewöhnlichen Schreibtalent zu tun hat…

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Die Story ist in der ersten Person geschrieben und startet mit einem kurzen Rückblick auf die vergangenen sechs Sommer, die Allie bisher auf Calliope Isle verbracht hat. Dies gefiel mir sehr gut, da man schon ein Gefühl für die Insel bekommt. Relativ schnell erkennt der Leser, dass etwas im Busch sein muss. Einige Geheimnisse und mysteriöse Andeutungen werden in den Raum geworfen und man möchte ihnen sofort auf den Grund gehen.

Allie ist inzwischen ein 16-jähriges Mädchen, das eine Vorliebe für Mango-Saft hat und stellenweise etwas naiv wirkt. Im Großen und Ganzen hat sie mir ganz gut gefallen, obwohl ich sagen muss, dass sie und auch die anderen Charaktere etwas blass wirkten. Mehr Tiefgang hätte durchaus nicht geschadet.

Ihre Freundinnen Liv und Shayla könnten nicht unterschiedlicher sein, passen aber gut in dieses Trio. Jedes Jahr sind die Mädchen für drei Monate auf der Insel die besten Freundinnen, ansonsten haben sie keinen großen Kontakt. Für sie ist der Aufenthalt im Camp etwas Besonderes und sehr kostbar.

Matt hat eine etwas düstere Ausstrahlung, er war für mich am schwersten einzuschätzen.

Calliope Isle hört sich wie das Paradies schlechthin an – es kommt beim Lesen ein gewisses Urlaubsfeeling auf – passend zum nahenden Sommer.

Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Eine Spur von Humor hat sie ebenfalls mit eingearbeitet, was mir gut gefiel. Ebenso gibt es die „typische“ Liebesgeschichte, die in einem Jugendroman natürlich nicht fehlen darf. Die eingeflochtenen Gedichtzeilen fand ich sehr schön, sie passen hervorragend zu der Atmosphäre auf der Insel.

Doch leider sind mir auch einige Dinge negativ aufgefallen. Es türmen sich Geheimnisse über Geheimnisse – keines wird ansatzweise aufgelöst. Allie stellt verschiedene Fragen und erhält keinerlei Antworten im Gespräch. Ebenso zeigt sie, meiner Meinung nach, viel zu wenig Emotionen bezüglich ihrer gerade erst herausgefundenen Adoption. Ihre Gedankengänge sind oft unlogisch und für mich daher nicht nachvollziehbar gewesen. Mir kamen außerdem zu viele unbedeutende Kleinigkeiten in der Story vor, die meinen Lesefluss negativ beeinträchtigten. Da hätte sich die Autorin lieber auf einige Auflösungen stürzen sollen…

 

 

Marie Menke zeigt in Calliope Isle – Der siebte Sommer sehr gute Ansätze. Doch leider wurde das Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft. Eine Kleinigkeit kommt zur nächsten und schon überwiegt beinahe das Negative in diesem Buch. Ein Schuss griechische Mythologie ist auch untergebracht, aber der Sinn des Ganzen hat sich mir bisher noch nicht so ganz erschlossen. Es wird des Öfteren auf die Namen der Kinder eingegangen, aber auch hier ist keine Auflösung in Sicht. Ich hatte immer mehr das Gefühl, in einer Story aus der Fernsehserie Lost und den Büchern Shipwrecked und Die Bestimmung festzustecken. Natürlich kann nicht immer alles gänzlich neu und individuell sein, aber die Ähnlichkeiten waren stellenweise frappierend… Am meisten hat mich aber das Ende gestört, da wirklich nichts aufgeklärt worden ist! Ich habe bisher keine Informationen, ob es noch einen weiteren Teil geben wird, hoffe es aber sehr. Denn so war das Buch eher unbefriedigend. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und vergebe für die tolle Idee, den schönen Schauplatz und die guten Ansätze gerade noch 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

 

Zum Autor

 

Marie Menke wurde 1997 geboren, wuchs in einer Kleinstadt in NRW auf und machte nach ihrem Abitur einen einjährigen Abstecher in Spaniens Hauptstadt Madrid. Wenn sie gerade nicht beim Schreiben von Jugendromanen oder für Online-Magazine und Lokalzeitungen ihrer Kreativität freien Lauf lässt, zählen das Tanzen von Ballett bis Hip Hop und das Reisen zu ihren größten Leidenschaften.

 

 

ab 14 Jahren

316 Seiten

ISBN 978-3-646-60224-1

Preis: 3,99 Euro

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!