Rezension

Kleiner Spuk für Zwischendurch

Der Ghostwriter - Cecelia Ahern

Der Ghostwriter
von Cecelia Ahern

Herman Banks lebt den amerikanischen Traum. Er hat es vom Tellerwäscher (oder in seinem Fall Farmersjunge) zum Millionär geschafft und hat eigentlich alles im Leben erreicht - bis auf eines: ein Buch zu schreiben.

Also, setzt Herman sich nach England ab und bezieht zusammen mit seiner Frau das Anwesen seines längst verstorbenen Lieblingsschriftstellers im großen Stil. Dort hofft er nicht nur den nächsten großen amerikanischen Roman zu schreiben, sondern auch seine Ehe zu kitten.

Doch irgendwie will es mit dem Schreiben nicht so richtig klappen... bis eines Tages auf einmal das erste Kapitel druckreif auf dem Schreibtisch des toteln Schriftstellers liegt. Kuriorserweise fangen genau zu diesem Zeitpunkt an, wertvolle Habseligkeiten aus dem Besitz der Banks zu verschwinden... aber was sind schon ein paar Möbelstücke und Gemälde im Gegenzug für einen Bestseller?

Obwohl ich ein großer Fan von Cecelia Ahern und ihren gefühlvollen Romanen bin, mag ich ihre Novellen dafür eigentlich umso lieber, die immer etwas düsterer geschrieben sind und die so mal eine etwas andere Seite der Autorin zum Vorschein kommen lassen.

Wer die Bücher von Cecelia Ahern kennt, den wird das Ende nicht überraschen. Zumal der Titel ja schon sehr aufschlussreich ist. Trotzdem finde ich Der Ghostwriter sehr gut gelungen. Ähnlich wie bei Solange Du mich siehst schafft Cecelia Ahern es auch hier wieder einmal Tiefe zu verleihen, obwohl ich mir deutlich mehr Seiten für die Geschichte gewünscht hättte.

Mir haben diese ruhige, düstere Atmosphäre und die leicht verwunschene Szenerie, die mich an die alten Schauergeschichten erinnern und etwas "gothic"-haftes besitzen, gefallen. Insbesondere Hermans Wandlung vom Fan zum Fanatiker und seine Amber, die immer mehr zu einem Schatten ihrerselbst wird.

Was mich allerdings etwas stutzig gemacht hat, ist, dass die ganze Stadt offensichtlich ahnt, dass etwas mysteriöses in dem alten Haus vor sich geht und das auch nicht zum ersten Mal... aber sie lassen es alle einfach mehr oder minder geschehen.

Fazit: Eine schaurigschöne Novelle ganz im Stil von Cecelia Ahern. Besonders geeignet für kalte und dunkle Herbsttage.