Rezension

Kühl und doch mitfiebernd

Preiselbeertage
von Stina Lund

Bewertet mit 4 Sternen

In "Preiselbeertage" von Stina Lund wird die Geschichte einer Familie und ihren Zerwürfnissen erzählt. 
Mutter und Tochter sind sich nicht sehr nahe und auch die Mutter hält große Distanz, räumlich wie auch persönlich, zu ihren Eltern und spricht mit ihrer Tochter nicht über die Vergangenheit, reagiert bisweilen sogar wütend auf ihre Fragen. Bis Ariane sich selbst auf den Weg macht und nach Antworten sucht, denn ihr Vater Jörg ist gestorben und ein ihr vermachtes Manuskript scheint spurlos verschwunden...

Mir hat "Preiselbeertage" am Ende sehr gut gefallen, wenngleich ich aufgrund des Klappentextes etwas mehr Spannung hinsichtlich der Suche nach dem Manuskript erwartet habe.
Nach einiger Zeit fand ich das kühle Miteinander in der Familie ziemlich traurig, doch am Ende des Buches versteht man das Warum und dann ergibt alles Sinn.

Insgesamt fand ich die Geschichte gut aufgebaut und am Ende erklärt sich alles. Was mich oft geärgert hat, war, dass die einzelnen Leute sich zwar viele Gedanken zu machen scheinen, aber hier wieder mal die Kommunikation fehlte, die so viel hätte ändern können in jedem Leben.
Vielleicht will das Buch uns auch darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, miteinander zu reden und ehrlich zu sein.

Der Schreibstil gefiel mir gut.

Fazit: toller Roman, nicht nur für Schweden-Fans oder Menschen mit Bezug zur DDR, sondern ganz allgemein.