Rezension

Leider gar nicht meine Richtung ...

Mondscheintarif - Ildikó von Kürthy

Mondscheintarif
von Ildiko von Kürthy

Bewertet mit 2 Sternen

Es ist Samstagabend und Cora wartet. Worauf? Natürlich das ER anruft. Warum ruft er nicht an? Und was soll sie machen? Verdammt, warum sind Männer nur so schwer zu verstehen? Oder war ihr Plan, die Coole zu spielen zu gut? Cora leidet höllisch und erlebt so einige hohe und tiefe Gedankenfahrten. Mit Hilfe von Freunden versucht sie der Sache auf den Grund zugehen, aber können diese ihr helfen? Aber die große Frage bleibt immer noch, warum ruft er nicht an?
Ich lese sonst solche Bücher eher weniger, da sie selten meinen Geschmack treffen, aber von der Autorin hatte ich so viel gutes gehört, da wollte ich ihr Mal eine Chance geben. Leider muss ich sagen, dass es mir gar nicht gefallen hat. Hier haben wir die emanzipierte, moderne Frau, die mit 33 Jahren immer noch an den Traumprinzen glaubt. Dabei ist sie noch Single und gar nicht glücklich darüber, aber wie angelt man sich einen Mann. Natürlich sollte er erfolgreich, gut aussehend und witzig sein. Nachdem wir Cora Hübsch beim Verzweifeln zuhören, bekommen wir in Rückblenden erzählt, wie sie besagten Traummann kennenlernt und nach der einen Nacht, wartet sie eben auf seinen Anruf. Dabei ergründet sie die Frage mit ihren Freunden, wie viel Zeit vergehen darf, bis er anruft, oder ob schon alle Hoffnungen vergeben sind. Beim Analysieren kommen dann die kuriosesten Gedanken zutage, die Frau, nur haben kann. Für Leser von Frauenromanen bestimmt ulkig und zum Lachen, für mich total unverständlich. Und das ist der Hacken an dem Buch. Ich kann über so was nicht lachen, ich trete dem Ganzen eher unverständlich gegenüber und das ist natürlich für so einen Roman tödlich. Mir ist es einfach unvorstellbar, warum man sich schon eine Woche vor dem Date die Klamotten rauslegt, sich Karteikarten mit Gesprächsthemen in die Handtasche steckt, oder die Signale vom Mann so absichtlich missversteht. So quälte ich mich ein bisschen durch das kurze Buch und hatte eher Mitleid mit besagtem Traumprinzen. Allerdings kommt hier wiedermal sehr schön rüber, warum Männer vom Mars und Frauen von der Venus kommen. Jeder versucht das Theater des anderen mitzumachen und versteht zum Schluss einfach nichts.
So, ich möchte dieses Buch eigentlich gar nicht schlecht machen, es hat nur einfach nicht meinen Geschmack getroffen. Für Leser, wohl aber eher Leserinnen, die solche Bücher mögen, ist es bestimmt ein köstlicher Spaß. Denn Frau von Kürthy sprüht vor unlogischen weiblichen Charakterschwächen und nimmt den Geschlechterkampf gut auf die Schippe. Sie lässt durch ihre kurzen Kapitel flockig kurzen Lesespaß aufkommen, natürlich vorausgesetzt, derjenige mag es auch. Wer also wissen möchte, ob er anruft, oder warum er noch nicht angerufen hat, sollte den Abend mit Cora verbringen.