Rezension

Stereotyp Ahoi!

Mondscheintarif - Ildikó von Kürthy

Mondscheintarif
von Ildiko von Kürthy

Bewertet mit 2.5 Sternen

Auf 152 Seiten wird ein Samstagabend im Leben der Cora Hübsch beschrieben. Sie ist 33, Single, mit dieser Tatsache nicht ganz so zufrieden, ebenso wie mit ihren Zehen, ihrer Frisur und dem vertrockneten Tannenbaum auf dem Balkon. Samstag, 17:12h, die Geschihte beginnt. Wie Tagebucheinträge liest sich das Martyrium des Wartens auf den Anruf von Mister Right, zwischendurch immer wieder gespickt mit Rückblenden, wie sie sich kennengelernt, zum ersten Mal verabredet und geküsst haben und schließlich auch im Bett gelandet sind. Seitdem herrscht bittere Funkstille. Sieht Cora so. Also werden natürlich auch alle Freunde mobilisiert und um Rat gefragt. Ob er nun anruft oder nicht, erfährt man dann um eine Minute nach Mitternacht und kann getrost das Buch zuschlagen.

Obschon ihr berühmtestes Buch, konnte es mich nicht fesseln. Vielleicht lag es daran, dass man einfach schon so viel davon gehört hat, dass die Erwartungshaltung einfach zu groß war, vielleicht war mir die Geschichte aber auch einfach zu sehr behaftet.
Natürlich, man kennt ähnliche Szenarien, sei es von sich selbst oder Freunden, allerdings ist das reale Leben eben doch anders und nicht ansatzweise so voller Klischees, wie dieses Buch. Natürlich, es ist und bleibt eine rein fiktive Geschichte, dennoch erkenne ich daran keine Selbstironie. Für meinen Geschmack ist es einfach zu viel des Guten. Es kommt mir fast so vor, als wäre es einfach eine schöde Aneinanderreihung von Stereotypen, die es zu bedienen gilt, ab und an ein wenig Humor dazwischen schieben und fertig ist die Geschichte.
Empfehlen würde ich das Buch nur bedingt, es hat meinen Geschmack einfach nicht getroffen, dennoch war es keine Zeitverschwendung, es ist einfach sehr, sehr (zu) leichte Lektüre.