Rezension

Mein erstes Buch von Inge Löhnig

Nun ruhet sanft
von Inge Löhnig

Kommissar Dühnfort wird zu einem außergewöhnlichen Fall gerufen. In einem Haus in München hat es gebrannt und im Haus sind zwei Todesopfer gefunden worden. Schnell stellt es sich heraus, dass es sich um Mutter und Tochter handelt. Beide werden im Haus an unterschiedlichen Stellen aufgefunden. Alles sieht danach aus, dass der Brand entstanden ist, als beide bereits tot waren. Der Vater der Familie scheint weg gefahren zu sein und der Sohn fehlt auch. Ein wenig später wird im Haus versteckt im Schrank auch der kleine Sohn gefunden. Kommissar Dühnfort findet relativ schnell heraus, dass alle Opfer erschossen wurden und erst dann wurde der Brand gelegt. Als dann noch der Ehemann und Familienvater am Morgen des Unglücks am Haus mit einem Blumenstrauß auftaucht, ist das für den Kommissar der Gipfel. Für ihn steht relativ schnell fest, dass Tom Sassen seine Familie nach einem heftigen Streit erschossen und den Brand gelegt hat.

Inge Löhnig beschreibt hier ein Bild einer Familie, die es wahrscheinlich überall geben könnte. Der Mann ist der Chef der Familie, der sich ab und zu einen Ausrutscher leistet und hier und da mal fremdgeht. Die Ehefrau weiß mal mehr oder weniger davon und hat sich scheinbar mit ihrem Schicksal arrangiert. Aber ganz so war es dann doch nicht. Denn Nina Sassen war bereit den alles  entscheidenen Schritt zu gehen und wollte sich von ihrem Mann trennen. Bis jetzt konnten Freunde immer noch vermitteln und das Schlimmste verhindern. Diesmal scheinbar nicht.

Für Kommissar Dühnfort scheint das auch genauso klar zu sein und sucht fast verbissen nach Beweisen für die Schuld von Tom Sassen. Als Leser überlegt man in dem Buch permanent mit und sucht gemeinsam mit dem Kommissar nach dem Schuldigen. Denn einige Ungereimtheiten gibt es da schon. Zum einen erfahren wir bereits im ersten Kapitel von einem Kind, dass seine behinderte Schwester mehr oder weniger umgebracht hat bzw. alles dafür getan hat, dass es zu einem folgenschweren Unfall mit dieser Schwester kam. Auch in weiteren Kapiteln erfahren wir immer wieder von der Person und wie diese sich weiterentwickelte. Auch wie die Person mit Menschen, die ihr vermeintlich Unrecht taten,  umging und diese beseitigte. Hier kommt schon relativ schnell der Gedanken auf, dass es sich hierbei um den Mörder handeln könnte. Aber die Figur ist wirklich nicht greifbar. Man muss schon gemeinsam mit Dühnfort auf Spurensuche gehen, um dahinter zu kommen. Und genauso wie Dühnfort tappen auch wir als Leser immer wieder von einer Falle in die nächste.

Inge Löhnig gelingt es immer wieder uns aufs Glatteis zu führen. Dadurch wird ein wunderbarer Spannungsbogen erzeugt, der bis zum Ende des Buches anhält. Erst zum Schluss finden wir gemeinsam die Lösung und sie ist auch absolut schlüssig.

Überhaupt , ich muss noch was zu diesem Buch sagen. Es klingt vielleicht komisch, aber ich habe mich in und mit diesem Buch äußerst wohl gefühlt. Das war ein Buch, welches ich innerhalb von zwei  Tagen durchgelesen habe. Schon ein Weglegen kam nur in Ausnahmesituationen in Frage. Die handelnden Personen waren für mich unwahrscheinlich sympathisch und irgendwie auch authentisch. Dieses Buch war mein erstes Buch von der Autorin. Ich habe gesehen, es gibt bereits sechs Vorgänger Bücher um den Kommissar Dühnfort. Diese habe ich nun bereits bestellt, und werde diese alle sicher in relativ kurzer Zeit verschlingen.