Rezension

Mind the Gap?

Mind the Gap! Wie ich London packte (oder London mich) - Emmy Abrahamson

Mind the Gap! Wie ich London packte (oder London mich)
von Emmy Abrahamson

Bewertet mit 3 Sternen

Das dieses Buch ein Jugendbuch ist, war mir ja klar, aber in vielen Punkten war ich von diesem Buch, bzw. der Protagonistin doch ein wenig enttäuscht, auch wenn ich jetzt nicht behaupten kann, dass das Buch schlecht war, aber es gibt leider doch viele Punkte, die ich seltsam fand.

Es mag vielleicht daran liegen, dass die Autorin in Schweden lebt, aber ich fand es ein wenig zu stark übertrieben, wie naiv Filippa dargestellt wurde. Als hätte sie sich, außer einem kleinen Fiaskobesuch in England, nie über das Land und die Stadt London informiert, bevor sie dahin ist, denn so viel, wie sie nicht weiß oder von dem sie keine Ahnung hat, kann man einfach nicht wissen, wenn man nur den Wikipedia Artikel über London lesen würde. Allein, dass sie mit Soho nichts anzufangen weiß und so seltsam überrascht ist, was den Kauf von Alkohol in London angeht, fand ich dann doch ein wenig übertrieben.

Allgemein ist Filippa leider ein Charakter, mit dem ich mich nicht wirklich anfreunden konnte, denn das Landei, was sie ein wenig repräsentieren soll, stellt sie auch nicht wirklich da, man hat bei ihr eigentlich nur das Gefühl, dass sie vor London die meiste Zeit allein in ihrem Zimmer gehockt hat und sonst gar nichts bei ihr los war, weder Landei noch Städterin sondern reine Stubenhockerin, die dabei nicht mal im Internet gesurft haben kann von ihrem Wissen her.

Das Gute ist, die Geschichte in ihrer Handlung ist wenigstens noch einigermaßen amüsant, auch wenn Filippa mir halt einfach zu viel Fettnäpfchen erwischt, zu wenig Ahnung bei allem hat, zu naiv ist und ich mich manchmal ehrlich gefragt habe, was sie sich eigentlich in vielen der Situationen gedacht haben soll. Vor allen Dingen auch, was ihren so sehr herbeigesehnten tollen "Boyfriend" anbelangt. Dazu sei auch noch gesagt, mich hat es etwas genervt, dass immer nur dieses Wort auf Englisch war, aber wenigstens zog es sich durch den gesamten Roman. Trotzdem wird es dadurch einfach teilweise wieder so absurd, dass es amüsant ist. Zumal dieses Mädchen eindeutig mehr Glück als Verstand zu haben scheint.

Bei Dingen die Filippa passieren, vor allen den eher negativen, fand ich es ein wenig übertrieben, wie schlimm es dann doch wurde, aber naja, übertrieben ist vieles in diesem Roman und es soll wohl auch einfach so sein. Viel von Filippa lernen kann man als Jugendlicher sicherlich nicht, außer, wie man vieles wohl besser nicht machen sollte, aber wie gesagt, Humor ist irgendwie da, auch wenn er häufig auf Filippas Kosten geht.

Allgemein ein Buch, das man lesen kann, was mich aber durch die vielen Übertreibungen und extrem weltfremde Art Filippas nicht dazu bringt, dass ich unbedingt auch noch die anderen beiden Bände lesen will.