Rezension

Nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut

Tochter der Angst - Alex Berg

Tochter der Angst
von Alex Berg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Ärztin Marion lässt ihren gut bezahlten und prestigeträchtigen Job in Deutschland hinter sich, um bei „Ärzte ohne Grenzen“ zu arbeiten. Das Vorbereitungsseminar findet in Paris statt und dort lernt sie die kleine Zahra kennen. Das Kind ist verstört und nur Marion kann einen Zugang zu der Kleinen finden. Doch Zahra ist die Tochter eines einflussreichen Wirtschaftsbosses aus Syrien. Doch bevor Marion sich versieht, gerät sie in einen Strudel von Gefahr und Tod. Was hat Zahra erlebt? Und wie fügt sich Marions Rolle in die Machtspielchen und Intrigen der Politik ein?

Die Autorin Alex Berg hat einen Roman vor einem politischen Hintergrund geschrieben, der sich gut lesen lässt. Wer jedoch nach dem Lesen des Klappentextes einen politischen, aktuellen und realistischen Krimi sucht, ist falsch. Viele Protagonisten, aus deren Sicht immer wieder die Handlung vorangetrieben wird, verlangen ein Höchstmaß an Konzentration. Hinzu kommt, dass die handelnden Protagonisten sehr oft traurig oder auch erschöpft sind. Warum sie es sind, konnte nicht gänzlich geklärt werden, sodass ein schaler Beigeschmack bestehen bleibt. Teilweise bleiben die Protagonisten auch sehr farblos und ich konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen.

Auch dass Einiges am Rande erwähnt wird und es sich dann aber als Bedeutsam herausstellt, ist ein kleines Ärgernis. Auch dass doch sehr offene Ende gefiel mir nicht. Bei einigen ungeklärten Frage habe ich sogar das Gefühl, auch die Autorin hat keine schlüssige Begründung parat und lässt es dann die Antwort einfach im Raum stehen. Wahrscheinlich ist eine Fortsetzung geplant, die ich aber sehr wahrscheinlich nicht lesen werde. Schade eigentlich, aber bei diesem Buch wurde zuviel Potenzial verschenkt.