Rezension

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To(/ö)chter der Angst

Tochter der Angst - Alex Berg

Tochter der Angst
von Alex Berg

Bewertet mit 2 Sternen

Allgemeines:

„Tochter der Angst“ ist ein Roman der Autorin Alex Berg. Offiziell ist er als Roman betitelt, könnte aber auch noch weiter in die Kategorie Spannungsroman eingeordnet werden. „Tochter der Angst“ ist im April 2015 bei Knaur erschienen und hat 344 Seiten. Das Cover ist schön gestaltet, man schaut irgendwie sofort hin. Nach dem Lesen der Lektüre finde ich das abgebildete Kind zu alt. Es wirkt älter als das im Buch beschriebene Flüchtlingsmädchen sein kann.

Inhalt:

„Als die Oberärztin Marion sich in Paris auf einen Auslandseinsatz bei „Ärzte ohne Grenzen“ vorbereitet, lernt sie bei einer befreundeten Familie das syrische Flüchtlingsmädchen Zahra kennen. Marion allein gelingt es, das Vertrauen des verstörten Kindes zu gewinnen, und bald schon schließt sie die Kleine in ihr Herz. Was sie nicht weiß: Es handelt sich um die Tochter eines politisch sehr einflussreichen Wirtschaftsbosses aus Syrien, die ganz und gar nicht zufällig nach Frankreich gelangte, sondern Teil eines äußerst brisanten Deals ist. Ehe sichs Marion versieht, geraten sie und das Mädchen zwischen die Fronten und in Lebensgefahr.“

Meine Meinung:

Ich war im Vorfeld sehr, sehr neugierig auf diesen Roman, da für mich die Thematik Syrien/Flüchtlinge von großem Interesse ist. Ein potentieller Leser findet innerhalb dieses Romans in die Richtung dieser Thematik jedoch leider kaum Tiefgang. Das kleine Mädchen, das eine der tragenden Rollen darstellt, kommt zwar aus Syrien, es findet jedoch keine wirkliche Auseinandersetzung mit seiner Herkunft statt. Wie ist sie geflüchtet, wie geht es anderen Flüchtlingen in Frankreich? Alex Berg kratzt hier wirklich nur an der Oberfläche. Das war für mich etwas enttäuschend. Irgendwie konnte ich aber auch insgesamt nicht mit diesem Buch warm werden. Ich habe eine Liebesgeschichte, eine Familiengeschichte, eine Entführungsgeschichte, einen Kriminalfall und die Geschichte einer Frau, die sich bei „Ärzte ohne Grenzen“ verwirklichen möchte, vorgefunden. Mir fehlt eine klarere Fokussierung auf ein Thema. Das Buch war für mich daher überhaupt kein Pageturner, der Funke ist einfach nicht übergesprungen, ich musste mich fast schon durchkämpfen. Meiner Meinung nach hat es mit dem Spannungsaufbau ebenfalls nicht gut geklappt, die Geschichte ist vor sich hin geplätschert und war sehr vorhersehbar.

Fazit:

Schweren Herzens kann ich hier wirklich nur 2 Sterne, mit der Tendenz zu 1,5 Sternen, vergeben. Ich rezensiere eigentlich eher selten so kritisch, habe in diesem Roman aber leider kaum etwas gefunden, was die Waagschale in die positive Richtung lenken würde.