Rezension

Nimm dich in Acht

Tochter der Angst - Alex Berg

Tochter der Angst
von Alex Berg

Bewertet mit 4 Sternen

Die Oberärztin Marion bereitet sich in Paris auf einen Auslandseinsatz bei „Ärzte ohne Grenzen“ vor. „Schau nach vorn und prüfe wie es sich anfühlt“ gab ihr Vater ihr mit auf den Weg. Sie lernt bei einer befreundeten Familie das syrische Flüchtlingsmädchen Zahra kennen, die Tochter eines politisch sehr einflussreichen Wirtschaftsbosses aus Syrien. Was hat die verstörte Kleine erlebt? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter ihrer Geschichte?

Zu diesem spannenden Roman „Tochter der Angst“ hat sich die Autorin Alex Berg durch aktuelle politische Themen inspirieren lassen. In den vielen verschiedenen Handlungssträngen geht es um den Konflikt in Syrien, den illegalen Handel mit Flüchtlingen, Hilfsorganisationen und Asylbewerber. Themen wie Leid und Hoffnung der Bootsflüchtlinge, deren Angst, Flucht heute, aber auch im 2. Weltkrieg, und Immigration stehen in diesem Roman im Focus. Verschiedene Ministerien in unterschiedlichen Ländern und Organisationen spielen eine Rolle. Auch die Arbeit von unterschiedlichen Geheimdiensten und Agenten fließt mit ein. Teilweise kann ich hier die Hintergründe nicht ganz nachvollziehen. Die Geheimnisse um die Familiengeschichte von Marion, die bis in die Nazizeit reichen, werden zusätzlich eingeflochten, nach und nach aufgelöst und ergeben für sie ein völlig neues Bild bezogen auf ihre Herkunft und ihre Familienangehörigen. Dadurch werden die unterschiedlichen Themen des Romans etwas zusammengefügt. Trotzdem bleiben einzelne Zusammenhänge für mich eher verwirrend. Der Schreibstil ist flüssig und es wird bis zum Schluss Spannung aufgebaut. 

Für mich ist das Ende nicht ganz klar, manche Fragen sind für mich noch offen. Teilweise werden Geheimnisse nicht ganz aufgelöst. Ich fand die aktuellen Themen und deren politischen Hintergründe interessant, allerdings zu verschachtelt und verwoben dargestellt. Hier fände ich ein Nachwort mit Basisinformationen gut.