Rezension

Tochter der Angst

Tochter der Angst - Alex Berg

Tochter der Angst
von Alex Berg

Bewertet mit 4 Sternen

Tochter der Angst

Marion kommt nach Paris, um sich auf einen Einsatz bei „Ärzte ohne Grenzen“ vorzubereiten. Sie wohnt vorübergehend bei Freuden und trifft dort Jean wieder, ein Sandkastenfreund aus Kindertagen. Er ist im Rahmen der Entwicklungshilfe in vielen Krisengebieten unterwegs und bringt Zahra mit in die Familie, ein verstörtes syrisches Flüchtlingsmädchen. Sie ist der Spielball in einem zweifelhaften Geschäft und die Jagd beginnt.

Alex Berg hat in diesem Polit-Thriller ein aktuelles Thema aufgegriffen, eigentlich mehrere. Den Syrien-Konflikt, diese seit Jahren andauernde Auseinandersetzung gegen das Regime, was sich zu einem Bürgerkrieg entwickelte und nun kommen noch die Gewaltexzesse des IS dazu. Dies führt nahtlos über zum zweiten Thema, die Flüchtlingsproblematik. Millionen Menschen sind in der ganzen Welt auf der Flucht und viele kommen dabei ums Leben. Die dritte Problematik sind die  - Macht- und Intrigenspielchen unserer Regierungen. Der Bürger Europas und der Welt hat nicht einmal einen Hauch einer Ahnung, was die Regierenden so tun und von wem sie beeinflusst werden.

Zwar werden die Themen im Thriller von Alex Berg nicht vertieft oder besonders detailliert dargestellt, die Autorin hat aber aus dem Ganzen einen spannenden Plot entwickelt. Die Protagonisten sind durchweg aussagekräftig und stimmig.
Das Ende macht den Anschein, als ob sich die Autorin den Weg zu einer Fortsetzung offen lassen wollte.

Es war mein erster Thriller, den ich von der Autorin Alex Berg gelesen habe. Sie liebt Lissabon, eine Gemeinsamkeit. Alex Berg ist das Pseudonym der Autorin und Journalistin Stefanie Baumm. Unter diesem Namen hat sie schon mehrere Kriminalromane veröffentlicht.

Tochter der Angst ist empfehlenswert. Der Leser wird nicht politisch überfordert, sondern gut unterhalten und kann sich flüssig durch die Geschichte lesen. Mir hätte mehr politischer Tiefgang besser gefallen.