Rezension

Regt sehr zum Nachdenken an...

Tote Mädchen lügen nicht - Jay Asher

Tote Mädchen lügen nicht
von Jay Asher

Meine Meinung:
Es ist ein ernstes Buch über ein ernstes Thema.
Die ganze Zeit ist eine bedrückende und kühle Stimmung, während Clay die Kassetten mit den Gründen für diese Tat anhört.

Auch der Schreibstil ist sehr kalt und trocken, genau wie Hannahs Charakter und ihre Sprechweise in den Kassetten. Dadurch kann man sich total gut in die Situation hineinversetzen und ich konnte mir sogar ihre Stimme vorstellen oder wie sie gerade die Kassetten aufnimmt. Es passt einfach wunderbar zu diesem einzigartigen Buch!

Die Beweggründe von Hannah erschienen mir anfangs sehr merkwürdig, denn in der Tat waren es Kleinigkeiten. Ich fand es daher eher unrealistisch, dass sich eine Person nur aus solchen banalen Gründen deshalb das Leben nimmt.
Doch als ich immer weiter las, verstand ich ihre Beweggründe. Der erste Grund am Anfang, war nur der Schneeball, der eine ganze Lawine ausgelöst hat. Man erfährt immer mehr von Hannahs Leben und taucht völlig in die Geschichte ein.

In diesem Buch gibt es nicht sehr viele Charaktere. Eigentlich nur 14 ^^. Dadurch kommt man überhaupt nicht durcheinander und kann so noch mehr in die Handlung versinken und muss sich nicht andauernd konzentrieren.

Die Rolle von Clay fand ich besonders gut gelungen. Der Autor hat ihn so geformt, dass man eigentlich genau das gleiche wie er gedacht hat. Man war sozusagen an Stelle von ihm und hat sich die Kassetten selber angehört, was natürlich den Realitätseffekt noch mehr gesteigert hat.
Mit Clay fragt man sich immer wieder, was er mit der ganzen Sache zu tun hat. Das wird aber erst im letzten Drittel verraten, was die Spannung natürlich sehr erhöht und den Leser die ganze Geschichte über noch mehr animiert weiterzulesen, als man es ohnehin schon tut.

Nach dem Beenden dieses Buches, war ich sehr angeschlagen und war den ganzen Tag bedrückt.
Es ist ein schweres Buch, aber so muss es auch sein, denn was anderes lässt das Thema Selbstmord nicht zu.
Aufbau & Gestaltung:
Die Kapitel sind in die Kassetten eingeteilt. Es gibt also 13 Kapitel. Hannah erzählt eigentlich durchgehend in kursiver Schrift, das immer wieder von Clay durch Gedanken, Handlungen oder Gefühlen unterbrochen wird.
Das Cover ist sehr passend. Es ist düster in einem dunklen pink gehalten und wird wie aus Schleim bestehenden 13 Strichen unterbrochen. Die Strichliste steht für die 13 Personen.
Titel des Buches:
Es ist sehr passend, da Hannah das gleich am Anfang sagt. Damit will sie sagen, dass sie von jedem die Wahrheit sagen wird und keinen Grund hat zu lügen.
Fazit:
Ein tolles Buch, das zum Nachdenken anregt und das man nicht mehr aus der Hand legen kann. Allerdings sollte man keine lustigen Sprüche oder sonst witzige Passagen erwarten.
Die Stimmung ist sehr kalt und ich hab auch oft eine Gänsehaut bekommen. Der Schreibstil ist nämlich sehr trocken und verstärkt das ganze nochmal.