Rezension

sehr angenehm

Die Reise des Elefantengottes - Beate Rösler

Die Reise des Elefantengottes
von Beate Rösler

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

Bis heute weiß die 39-jährige Priyanka nicht, weshalb ihre Mutter Asha als junge Frau aus Indien nach Berlin fliehen musste. Fast hat sie sich damit abgefunden, dass ihr Ashas Vergangenheit für immer verschlossen bleibt, bis sie von ihrem Mann eine Reise nach Delhi geschenkt bekommt. Priyanka reist allein, nur der kleine Elefantengott, das einzige Andenken ihrer Mutter an die Heimat, begleitet sie. In Neu-Delhi taucht sie in eine farbenprächtige fremde Welt ein und stößt auf ein dunkles Geheimnis. Doch weshalb stoßen auch hier ihre Fragen stets gegen eine Wand aus Schweigen? Die hochemotionale Geschichte zweier Frauen vor der leuchtenden Kulisse Indiens.

== Leseeindrücke: ==

Dieser Roman beginnt mit einem Rückblick ins Jahr 1968 als die jungen Inderin Asha ihre Heimat verlässt und sich mit Karl in  Deutschland niederlässt. Mit fast nichts kommt sie in Deutschland an, nur mit ihrer Reisetasche, einem Foto ihrer Familie und eine Figur des Elefantengottes Ganesha. Karl und Asha bekommen die gemeinsame Tochter Priyanka aus derer Sicht dieser Roman größtenteils in der Ego-Perspektive verfasst ist. Andere Elemente der Geschichte sind Ashas Sichtweisen, die aber in der dritten Person beschrieben werden. Priyanka, die bis dato glaubte, dass ihre Familie in Indien einer Epidemie zum Opfer gefallen ist, bekommt von ihrem Ehemann Marc eine Reise nach Neu-Delhi geschenkt. So tritt sie gemeinsam mit dieser Elefantengott-Figur Ganesha diese Reise an, um das Familiengeheimnis, das ihre Mutter bewahrt, zu enträtseln….

Dieser Roman über  Ashas und Priyankas Familiengeheimnis ist sehr fesselnd und nachdenklich stimmend zugleich.
Gerade Priyankas Erlebnisse und Eindrücke in Indien wurden sehr authentisch und detailliert geschildert. Oben habe ich bereits geschrieben, dass ich es immer sehr begrüße, wenn berührende Bücher aus der Ego-Perspektive verfasst sind. Hier wird aus unterschiedlichen Sichtweisen berichtet. Vor einem jeden Kapitel finden wir nicht nur Ort- und Zeitangaben (so wissen wir immer wann wir und wo befinden), sondern auch aus wessen Leben gerade berichtet wird. Wenn Priyanka schreibt, dann lesen wir eben aus der Ego-Perspektive, wenn wir über Asha oder Marc lesen, dann von außen, denn diese Kapitel verteilt auf 350 Seiten sind in der 3. Person verfasst. Diese Kapitel waren von der Länge her angenehm kurz und kurzweilig, die Schrift gut leserlich groß verfasst.

Die Protagonistin Priyanka empfand ich als sehr mutig und aufgeschlossen, Ashas Verhalten eher egoistisch und rücksichtslos. Ich kann mich in solche Familiengeschichten immer tief fallen lassen und war ab Beginn des Romans gut in der Handlung drin. Das Ende war sehr schlüssig und authentisch.

Das Cover ist analog der Handlung indisch angehaucht und gefällt mir mit seinen geeckten Farben sehr gut.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

by esposa1969