Rezension

Was für ein mitreisendes Debüt!

Die Reise des Elefantengottes - Beate Rösler

Die Reise des Elefantengottes
von Beate Rösler

Ich habe Beate Röslers Debütroman ‚Die Reise des Elefantengottes‘ gelesen und bin von der Geschichte und vom Schreibstil begeistert.

Das Taschenbuch, welches bei atb, erschien ist selbst schon ein Hingucker mit dem tollen Cover, dass eine Art verschnörkeltes Muster zeigt. Dies setzt sich auf der oberen und unteren Buchkante fort. Für meinen Geschmack hätte das Buch an sich auch weniger rosa sein dürfen, denn wie ich finde ist es zwar ein Frauenroman, aber kein leichtfüßiger wie das Cover und der Buchrücken „vortäuschen“ will. Ich hoffe, dass Frau Rösler nicht den einen oder anderen Leser auf Grund dieser sehr eindeutigen Umschlaggestaltung verliert. Hinzu kommt, dass herausstechende Kommentar unter dem Klappentext: „Die hochemotionale Geschichte zweier Frauen….“ Ja, es stimmt, aber auch hier kann es irreführend wirken.

Nun aber zum Text selbst. Priyanka, Tochter eines deutschen Vaters und einer indischen Mutter, kennt die Vergangenheit ihrer Mutter so gut wie gar nicht und macht sich auf eine Reise nach Delhi, die ihr Mann ihr geschenkt hat. In Indien erlebt sie viel, findet viel über sich und ihre Geschichte heraus. Das ganze hört sich einfacher an als es ist, alle Charaktere, die hier vorkommen haben Ecken und Kanten, alle haben andere Probleme mit sich und der Welt. In diesem Mikrokosmos hinein schauen zu können, ergibt ein buntes Mosaik.

Die Vergangenheit mit geschichtlichen Details und viele Erlebnisse lassen einen an der einen oder anderen Stelle schaudern. Ich fand es gut der Realität auf diese literarische Weise in Indien näher zu kommen. Es gewährt einen Einblick obwohl es doch nur Fiktion ist.

Die Geschichte beginnt etwas langatmig bis Priyanka nach Indien reist, aber wer am Ball bleibt wird mit einer sehr guten Geschichte bedacht. Nach ca. 80 Seiten war die Spannung für mich persönlich aufgebaut und zum Schluss (die letzten 150 Seiten) fast ein Page-Turner-Effekt. Ich wollte wissen wie es weitergeht. Nie eine Zeile die beim Lesen ermüdete durch ihren Stil.

Der Roman ist kapitelweise aufgebaut und wechselt die Erzählperspektive von Priyanka, ihrer Mutter und ihrem Mann, wobei die Protagonistin, Priyanka, den Löwenanteil bekommt. Hinzu kommen auch zeitliche Sprünge, die uns die Vergangenheit der Mutter näher bringen. Hört sich sicherlich komplizierter an als es ist, auf jeden Fall wurde es sehr gut und flüssig von der Autorin umgesetzt.

Fazit: Ein toller, informativer Roman mit eine packende Geschichte in Indien! Ich hoffe, dass dieses Werk nicht in der Fülle der Neuerscheinungen untergeht! Auf jeden Fall lesenswert, nicht vom rosanen Cover abschrecken lassen!