Rezension

Sogar besser als Teil 1!

One Last Dance -

One Last Dance
von Nicole Böhm

Nachdem mir bereits der erste Band der Trilogie von Nicole Böhm total zugesagt hat, war klar, dass ich auch dem zweiten Teil nicht fremd bleiben will. Und nach dem Lesen kann ich definitiv empfehlen, dieses Buch zu lesen, mir hat es tatsächlich noch mal um einiges besser gefallen als der erste Teil. Die Handlung ist weit genug vom Vorgängerband weg, so dass man "One Last Dance" auch zuerst lesen kann, es tauchen aber schon hin und wieder auch Figuren aus dem ersten Teil auf.

Gillian kennt man aus Band 1 als unnahbare Frau, die viel erwachsener und reifer scheint, als ihr Alter. Es hat mir total gut gefallen, sie auch mal genauer kennenzulernen und zu erfahren, welche Dämonen sie heimsuchen und welcher Druck auf ihren Schultern lastet. Schnell fand ich sie total sympathisch und konnte gut verstehen, welche Sorgen sie umtreiben. Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass sie nichts auf die leichte Schulter nahm, sich vom Geld ihres Vaters nicht tragen ließ und auf eigenen Beinen stehen wollte. In diesem und andern Punkten war Jaz ihr total ähnlich. Ihn habe ich total ins Herz geschlossen, weil er so anders ist, als die "gewöhnlichen" Protagonisten aus dem New-Adult Genre und viele Charakterzüge vertritt, die normalerweise den Frauen zugeschoben werden. Er zerdenkt viele Situationen, ist unsicher, unerfahrener als Gillian und will nicht abhängig von ihr sein. Trotz des teilweise jungenhaften und goldigen Verhaltens erweckte er den Eindruck eines bodenständigen, reifen und verführerischen Mannes und zeigte, dass man sich nicht wie ein Arsch verhalten muss, um interessant für eine Frau zu werden. Genau diese Kombi fand ich wahnsinnig erfrischend, so anders und dieser teil hat mich neben vielen anderen am meisten von der Geschichte überzeugt!

Der Schreibstil von Nicole Böhm ist einfach toll! Wie oft habe ich das Buch nochmal kurz in die Hand genommen, um ein, zwei Seiten zu lesen, weil ich die Geschichte nicht aus dem Kopf bekommen habe, und habe mich dann doch wieder total festgelesen und konnte nicht mehr aufhören! Man sollte das Buch auf jeden Fall nicht zwischen Tür und Angeln anfangen, sondern sich am Besten die Zeit nehmen, es in einem Rutsch durchzulesen! Die Spannung wird trotz dem Thema Liebesgeschichte und Tanzen durch zahlreiche kleine Dramen von Anfang bis Ende aufrecht erhalten und man bangt oft mit den Figuren mit, hofft, dass sie nicht das Falsche tun und will herausfinden, wer der "Böse" ist. Teilweise waren es mir fast zu viele kleine Dramen, aber die Spannung war dadurch auf jeden Fall vorhanden! Auch muss ich sagen, dass das Buch echt schwer vorherzusehen war. Oft dacht ich "Oje, jetzt kommt das und das" und dann kam doch alles anders, was ich sehr erfrischend fand und was der Spannung natürlich auch zu Gute kam!

Ein weiterer Pluspunkt ist für mich, dass es zwar auch einige erotische und explizite Szenen gab (Das Einzige, was mir bei New-Adult nicht so zusagt), allerdings stürzten die Protagonisten nicht mit der Tür ins Haus und was mir am Besten gefällt ist, dass die Wortwahl nicht so vulgär wird, sondern "normal" bleibt. Das finde ich nämlich immer ganz schrecklich. Das Thema "Tanz" kommt tatsächlich etwas weniger zum Tragen, als man es aus der Inhaltsangabe erwartet. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das den ein oder anderen stört, am Ende gab es aber nochmal eine tolle Szene dazu und ich fand es auch nicht weiter schlimm, da es dadurch eine Fülle an anderen Themen im Roman gab: Verantwortung für eine Schule, Schicksalsschläge, Bandenkriminalität, Verrat, aber allen voran eine großartige Liebesgeschichte, der sehr viel Zeit eingeräumt wurde und die alles andere als überstürzt war.

Fazit: Schon ein "typischer" New-Adult-Roman, der für mich aber deutlich hervorsticht durch die angenehme Beschreibung erotischer Szenen und durch die unschuldige und umwerfende Art des männlichen Protagonisten. Eine klare Leseempfehlung!