Rezension

Tanzt sich in deine Seele

One Last Dance -

One Last Dance
von Nicole Böhm

Bewertet mit 5 Sternen

Rezension „One Last Dance (One-Last-Serie, Band 2)“ von Nicole Böhm 

 

 

 

Meinung 

 

Nicole Böhm vereint in ihrer „One Last Reihe“ alles, was mich seit frühster Kindheit fasziniert und begeistert. Musik, Tanz und Schauspiel. Erinnerungen schwelgen durch meine Gedanken, wenn ich an die unzähligen Stunden mit Grease, Flashdance, Dirty Dancing und vielen weiteren zurückdenke. Sie alle haben meine Kinder und Jugendzeit begleitet und auf gewisse Weise geprägt. Für mich gibt es kein Leben ohne sie. Wie ich die Luft zum Atmen brauche, sind auch Musik, Tanz und Schauspiel Komponenten, ohne die es nicht geht. Sich treiben lassen, darin verlieren, Freiheit, Faszination, wer kann da schon nein sagen? 

 

Überglücklich und Feuer und Flamme ließ ich mich in die Seiten fallen, als diese traumhafte Augenweide endlich bei mir einzog. Ich konnte es nicht ignorieren. Die Seiten schrieen nach mir. Und es war um mich geschehen, als ich den ersten Worten lauschte. Lieblich, einfühlsam, zart, sanft, und doch bestimmend. Nicole Böhm klatscht dir ungeschönt, ungeschminkt alles ins Gesicht, was manche vielleicht nicht wahrhaben wollen, doch eben bittere Realität ist. Mit Ehrlichkeit, Echtheit und unaufgezwungenen Beschreibungen katapultiert sich Nicole Böhm direkt in mein Herz. Durchbohrt meine Seele und zieht mich in einen Strudel hinab, der mir sekündlich drohte, den Atem zu nehmen. 

 

Zwei Welten kollidieren miteinander, sie könnten ferner nicht sein. Armut und Reichtum. Freiheit gegen den Käfig. Schmerz, Trauer, Schatten der Vergangenheit gegen Ängste, Sorgen und das harte Leben der Straßen New Yorks. Schon immer faszinierte mich diese Stadt der Städte. Wenngleich ich selbst noch nie dort war, verspürte ich mit jeder Seite ein Gefühl von tiefer Verbundenheit. Ein Ort, den man zuhause nennen kann. Egal ob seine Facetten hässlich und brutal sind, oder atemberaubend schön. New York ist wie das Licht in der Dämmerung und ich war gleich ein Teil davon. Zudem sorgten die wechselnden Perspektiven von Jaz und Gillian für eine Intensität, mit der ich nicht gerechnet hatte. Denn wir lernen beide in Momenten kennen, die mit Dunkelheit behaftet sind. 

 

Und doch standen zwei unglaublich starke Persönlichkeiten vor mir. Jaz, der nie aufgab. Die pure Leichtigkeit, das pure Leben, obwohl es ihm Karten gegeben hatte, die mehr als schlecht waren. Ich wollte diese Leichtigkeit, die Hingabe von ihm nehmen und in mich aufsaugen. Er berührte mich vom ersten Moment an. Ich konnte einiges von ihm lernen. Manchmal denke ich mir, jeder braucht eine Scheibe von Jaz. Es war zutiefst beeindruckend. Doch auch Gill imponierte mir nicht minder. Mit dem Gewicht der ganzen Welt auf ihren Schultern, einem schweren Verlust und immer wiederkehrenden Sorgen um die NYMSA, schien sie darunter erdrückt zu werden. Doch stets trug sie ein Lächeln auf den Lippen. Sie war die Fassade, die es zu durchdringen galt. 

 

Neben dem Tanzen spielten auch andere Faktoren eine wichtige Rolle. Kriminalität, Freundschaft, Menschlichkeit, Liebe. Erst diese vielen unterschiedlichen Facetten machten „One Last Dance“ zu etwas besonderem. Es ist wie die „Story of my life“, in der jeder seinen Platz hatte. Niemand außer acht gelassen wurde und zum großen Getriebe dazugehörte. So viele Momente, so viel Wärme, doch auch so unendlich viel Schock begegnete mir. In welche Richtung die Handlung gehen sollte wusste ich selbst nie. Nicole Böhm ließ alles offen, unvorhersehbar. Sie überraschte mich jedes Mal, wenn etwas geschah, von dem ich glaubte, dass könne doch gar nicht sein. Krawumm. 

 

Und endlich, endlich erlebte ich etwas, dass mir in New Adult noch nie zuvor begegnet war. Denn bei all der unaufdringlichen Sanftheit zwischen Jaz und Gill durfte natürlich nicht die Leidenschaft fehlen. Sinnliche Zweisamkeit, in der die Frau zum allerersten Mal das sagen hatte. In der der Mann unerfahren und unsicher war. Es war berauschend, erregend, betörend und machte mich vollkommen verrückt. Die Szenen schmiegten sich an mein Herz und ließen es zerfließen vor Emotionen. Es war ganz schön heiß und sorgte für ordentlich Feuer in der Geschichte. Ich könnte euch nun stundenlang von diesem Buch erzählen. Doch dann würde meine Rezension epische Ausmaße annehmen. 

 

Es gibt so viele Worte. Worte, die mir gewichtig scheinen. Und doch müsst ihr sie selbst erleben. Nicole Böhm hat mein Herz im Sturm erobert, es hinaus gerissen, nur um es wiederherzustellen, und wieder von vorne. Ich stand unter Strom und ich fieberte bis zur letzten Sekunde. Ob Jaz und Gill ihre Träume verwirklichen konnten? Lest es! Unbedingt! Erfahrt die Musik der Worte, die Macht des Tanzes und den Klang des Lebens. 

 

 

Fazit 

 

„One Last Dance“ ist ein Buch zum Träumen. Zum verlieben. 

Eine Geschichte, so zerreißend schön. Voller Intensität. Voller Gefühl und Emotionen. Dieses Buch strotzt vor Lebendigkeit und Wahrheiten. Eine wirklich hoch besondere Geschichte, mit Charakteren, die so prägend und einzigartig sind. Alles an diesem Buch schreit „meisterlich, Highlight, Juwel“ und alles davon trifft zu. Lass dich in eine Welt entführen, aus der du nie wieder hinaus willst. Der letzte Tanz ist für dich reserviert. 

 

 

 5/5 Sterne