Rezension

Spannend bis zum Schluss

Mein böses Herz - Wulf Dorn

Mein böses Herz
von Wulf Dorn

 

Die Geschichte beginnt 14 Monate nach einem einschneidenden Erlebnis für Doro: Nach einem Albtraum wacht sie auf und muss feststellen, dass ihr viel jüngerer Bruder Tod ist.

 Nach diesem schrecklichem Erlebnis zieht Doro mit ihrer Mutter in den kleinen Ort Ulfingen. Dort wollen sie neu anfangen. In der Zwischenzeit ist einfach zu viel passiert, was die beiden belastet.

Kai ihr kleiner Bruder ist mit grade einmal eineinhalb Jahren an einem Aneurysma gestorben. Doros Vater hat seine Familie deswegen für eine Andere verlassen und Doro war in der Zwischenzeit in der Psychiatrie, weil sie Stimmen hörte und ihren toten Bruder sah.

Angekommen im neuen Leben scheint alles wieder gut zu werden, bis sie eines Nachts einen Jungen in der Gartenlaube entdeckt, der sie um Hilfe bittet. Niemand glaubt ihr das, denn es ist ja nicht das erste Mal, dass sie sich Dinge einbildet. Als sie aber erfahren muss, dass der Junge vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen haben soll, glaubt sie nicht daran. Sie hat Angst vor einem Rückfall und die Suche nach der Wahrheit beginnt…

Dieser Jugendthriller schildert sehr real die Psyche eines Menschen wieder, dem niemand mehr glaubt nur weil er mit dem Tod eines engen Angehörigen nicht klar kommt. Die zahlreichen Rückblenden geben wieder, was in der tragischen Nacht geschah, als Kai starb. Doros Psyche scheint ihr klar zu machen, dass sie an Kais Tod schuld war, auch wenn sie sich nicht an diese Nacht erinnert. Hat sie wirklich etwas mit dem Tod ihres eigenen Bruders zu tun?

Bis zuletzt muss der Leser sich gedulden, um zu erfahren, was denn nun wahr und ist und was nur eingebildet. Nicht selten muss man sich fragen, ob man ihr nach der ganzen Geschichte selbst glauben würde?

Ein absolut beklemmender Roman, bei dem man selber nicht mehr weiß was wahr und was Einbildung ist, so dass Aufklärung gar nicht schnell genug kommen kann.