Rezension

Spannend wie immer

Blutige Fesseln
von Karin Slaughter

Bewertet mit 5 Sternen

Als in einem in Bau befindlichem Club eine Leiche gefunden wird, werden Will Trent und seine Partnerin Faith hinzu gerufen. Bei der Leiche handelt es sich um einen ehemaligen Detective und der Club? Der gehört ausgerechnet dem Basketballstar Marcus Rippy, der selbst vor kurzem wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung in aller Munde war. Tatsächlich gibt es noch mehr Ungereimtheiten, denn die große Menge Blut am Tatort stammt nicht von dem Ex-Detective und die Waffe, die gefunden wird gehört Angie, Wills noch Ehefrau. Der wohl persönlichste Fall für den Ermitteler beginnt.
 
Meine Meinung:
 
Achtung, da es sich hier schon um den siebten Band der Atlanta-Reihe rund um Will Trent handelt, gibt es den ein oder anderen Spoiler aus dem privaten Bereich der Ermittler.
Ich bin ein ganz großer Karin Slaughter Fan und das von der ersten Stunde an, denn seit Bella Donna muss ich einfach ihre Bücher lesen. Die einzelnen Kriminalfälle sind zwar in sich abgeschlossen, jedoch gehen die privaten Geschichten durchweg weiter. 
Karin Slaughter schreibt einfach unglaublich spannende Thriller und hat auch immer wieder das Talent, mich mit ungeahnten Wendungen absolut zu verblüffen. Der Schreibstil ist, wie gewohnt, flüssig, gut verständlich und geradlinig, sie zieht mich auch hier wieder von Beginn an in ihre Geschichte und läßt mich dieses Mal verfolgen, wie es Will in einem doch sehr persönlichem Fall ergeht. Dabei kann ich auch so richtig mitfühlen, denn dadurch, dass ich die Charaktere einfach schon eine zeitlang kenne, sind sie mir doch sehr ans Herz gewachsen. Gerade Sara, die ich ja schon ewig kenne, aber auch Will, sind wie gute alte Bekannte und dementsprechend, lache, weine und ärgere ich mich mit ihnen. Das macht für mich ihre Bücher auch ein Stück weit emotionaler, doch auch die Spannung ist hier wieder sehr hoch. Karin Slaughter legt wieder einmal geschickt Spuren, die sich so nach und nach immer mehr aufklären, jedoch bis zum Schluss so verschleiert bleiben, dass man, genau wie die Ermittler, immer nur stückchenweise der Lösung entgegen geht.
Wie auch sonst gibt es hier den Erzähler in der dritten Person, der mich wieder das Geschehen perfekt verfolgen ließ und ich wieder einmal alles direkt vor mir sehen konnte. Wendungen und kleinere Cliffhanger innerhalb der Geschichte lassen das Buch zu einem Pageturner werden.
Die Charakter sind, wie ich oben schon schrieb, gute alte Bekannte, die man immer wieder trifft und die mir zum großen Teil sehr ans Herz gewachsen sind. Obwohl Sara Linton doch eine recht toughe Erscheinung ist, weckt sie in mir immer etwas, das ich sie einfach verteidigen möchte. Will ist etwas ganz besonderes, alleine schon wegen seiner doch sehr schweren Vergangenheit, aus der auch seine Noch-Ehefrau Angie stammt. Angie ist so das Controvers zu Sara und so sehr ich Sara mag, so sehr kann ich Angie nicht leiden. Auch wenn Will und sie eine gemeinsame Vergangenheit haben, so ist sie mir nie sympathisch geworden, vielleicht auch gerade, weil sie immer noch Einfluss auf Will nimmt.
 
Mein Fazit:
 
Ein typischer Karin Slaughter, der sich spannend und flüssig lesen läßt, der Fall ist glaubwürdig und dadurch, dass Agent Will Trent persönlich involviert ist, noch eine Spur mitreißender. Ich mag die Charaktere, die die Autorin geschaffen hat, sehr. Sie sind für mich wie gute alte Bekannte geworden, die ich in mein Herz geschlossen habe, dadurch fiebere ich aber auch noch eine gute Portion mehr mit ihnen mit. Spannender Pageturner, den ich gerne empfehle und für alle Slaughter Fans ein MUSS ist.