Rezension

Überraschend vielschichtige Internatsromantik

Dunbridge Academy - Anywhere -

Dunbridge Academy - Anywhere
von Sarah Sprinz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Worum geht’s?

Eigentlich wollte Emma nie auf die schottische Dunbridge Academy gehen, die Schule, auf der sich ihre Eltern vor Jahren kennengelernt haben. In einem Austauschjahr sieht sie jedoch die einzige Chance, endlich herauszufinden, warum ihr Vater die Familie vor Jahren verlassen hat – und ehe sie sich versieht, sitzt sie bereits im Flugzeug nach Edinburgh. Als sie auf dem Flughafen zufällig Schulsprecher und Mitschüler Henry kennenlernt, verstehen sich die beiden auf Anhieb. Umso größer ist die Freude, als die beiden feststellen, dass sich ihre Wege nach der Landung nicht trennen müssen – wäre da bloß nicht Henrys Beziehung, die nicht nur die beiden vor emotionale Belastungen stellt.

 

Meine Meinung

Eigentlich habe ich mittlerweile ab und an das Gefühl, eigentlich zu alt für Bücher im Young Adult Bereich zu sein – aber diese Geschichte hat mich da eines besseren belehrt. Zu Beginn der Geschichte habe ich fast schon überraschend schnell ins Setting gefunden und wurde dabei innerhalb kürzester Zeit angenehm an die Atmosphäre erinnert, die mir schon als Kind bei den Hanni & Nanni – Büchern so gut am Internatsleben gefallen hat. Beim Lesen hatte ich dabei nur zu Beginn das Gefühl, ab und an an ein paar Längen hängen zu bleiben, was im Verlauf der Geschichte aber deutlich weniger wurde und mir insgesamt nicht den Lesespaß verdorben hat.

Einen der Hauptgründe, warum mich dieses Buch trotz der Ansiedlung im Young Adult Bereich abholen konnte sehe ich definitiv in den Protagonisten. In meinen Augen waren nicht nur Henry und Emma sehr erwachsen, sondern auch Grace hat damit einen extrem positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Man kann mit allen Figuren ordentlich mitleiden, und genau das hat vermutlich bei mir dazu geführt, dass ich mir beim Lesen nicht seltsam und zu alt für dieses Geschichte vorkam. Auch die vielseitigen Nebenfiguren haben mir wirklich gut gefallen, da auch ihre Charaktere mit genügend Mehrdimensionalität ausgestattet wurden um nicht bloße Aufsteller und Prototypen der Protagonisten der noch folgenden Bände darzustellen.

Gut gefallen hat mir darüber hinaus auch, wie hier mit Konflikten und wirklich schwierigen Themen umgegangen wurde. Besonders positiv muss ich hierbei anmerken, dass weder die Konflikte ins Extreme ausgeartet sind, auch das Ende hat zur Stimmung des Buches insgesamt gepasst, ohne sich dabei in Kitsch zu verlieren. Mir persönlich hat diese Mischung auf jeden Fall zugesagt und mich neugierig auf die noch folgenden Bände in dieser Reihe gemacht.

 

Fazit

Auch wenn es sicherlich einige Leser gibt, die bei dem Stichwort Internat sofort an Intrigen und kindische Dramen denken, kann sich diese Geschichte von solchen Klischees abheben. Mir persönlich haben die Protagonisten und ihre jeweilige Entwicklung wirklich gut gefallen und dafür gesorgt, dass ich die Reihe trotz anfänglicher Zweifel definitiv weiter verfolgen möchte.

Dafür vergebe ich viereinhalb Bücherstapel.