Rezension

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Ungewöhnlich und leicht schräg, aber absolut kein Krimi im eigentlichen Sinn

Tide, Tat und Tod - Bernd Mannhardt

Tide, Tat & Tod
von Bernd Mannhardt

Der Autor Franz Xaver Stegmayer leidet unter einer Schreibblockade und das wohl schon länger. Seinen Lebensstil musste er schon drastisch zurückschrauben, kurzum er steht finanziell recht klamm da. Da hat sein geduldiger Verleger die Idee, daß Stegmayers neuer Krimi in Norddeutschland spielen könnte und Stegmayer soll sich dafür dort auf Recherchereise begeben. Unter Alkoholeinfluss hat Stegmayer dem auch zugestimmt und bereut sein Einverständnis nüchtern schon sehr. Doch da bedindet sich der eingefleischte Bayer schon im schönen Norddeutschland, mit dem er so gar nichts anfangen kann. Land und Leute sind ihm völlig suspekt und er kämpft gegen Schafsköttel, das Watt und die Windstärken. Zudem geschieht in der dortigen Einöde seiner Meinung nach absolut gar nichts. Stegmayer greift daher wutschnaubend zu Papier und Stift und beginnt einen Brandbrief an seinen Verleger zu schreiben.

Die Idee, einen solchen Krimi hauptsächlich in Form eines Briefes anzulegen, der später vom Verleger, Lektor und anderen im Brief erwähnten Personen sozusagen korrekturgelesen und mit Fußnoten versehen wird, ist wirklich ungewöhnlich und durchaus witzig. Dennoch haben mich die vielen - wenn auch meist witzigen - Fußnoten, beim Lesen oft gestört, weil sie den Lesefluss behindert haben und es auf Dauer doch etwas nervte. Ab Mitte des Buches konnte mich die Handlung zudem nicht mehr sehr begeistern, da diese als solche auch nicht wirklich vorhanden war. Hinzu kamen langatmigere Wiederholungen und zähe Ausschweifungen des Autors und Briefeschreibers Stegmayer. Das Ende wiederum kam mir unerwartet abrupt und stellte mich leider absolut nicht zufrieden. Leser, die einen satirischen Krimi erwarten, sollten mit einem richtigen Krimi als solchen nicht rechnen. Das Buch hat durchaus Witz, aber leider auch zahlreiche Längen.

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 06. November 2015 um 13:58

Mir waren die Fußnoten und dauernden Anmerkungen auch zuviel.