Rezension

Versöhnlicher Abschluss, dem etwas der Pepp fehlt

Geborgen. In unendlicher Weite - Veronica Rossi

Geborgen. In unendlicher Weite
von Veronica Rossi

Inhalt

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Nach den Ereignissen des zweiten Bandes sind Aria und Perry verletzt aber lebendig zurückgeblieben. Doch ihnen läuft die Zeit davon, die Ätherstürme werden immer schlimmer, Perrys Stamm ist auch am Rückzugsort bedroht. Sie beschließen deshalb zur Blauen Stille aufzubrechen, der Ort, der sie alle retten könnte. Allerdings sind sie nicht die Einzigen, ihre Widersacher haben bereits Vorbereitungen getroffen. Aria und Perry stehen schließlich vor einer folgenreichen Entscheidung. Sollen sie einen Handel eingehen, um den Clan zu retten?

 

Mein Eindruck

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"Geborgen" ist der mittlerweile dritte und abschließende Band um Aria und Perry. Im Laufe der Reihe hatte es mir gefallen, dass die Autorin keinem typischen Dystopiehandlungs-schema gefolgt ist, sondern einen realistischen Konflikt aus den Überlebenden außerhalb und den Überlebenden unter der Kuppel geschaffen hat. Im letzten Band spitzt sich dieser Konflikt zu. Für den Leser ist Perrys Stamm ein interessanter Blickwinkel, weil sie gerade zu keiner der beiden Gruppen gehören, sondern eher zwischen den Stühlen sitzen. 

Für Perry ist es wichtig, dass seine Leute in Sicherheit sind und sie die Chance auf ein Leben ohne Ätherstürme haben. Das will jedoch sowohl Salbles Clan, als auch Kommandant Hess der Kuppelbevölkerung. Ihre Rettung ist deshalb hart umkämpft, nur wer den Machtkampf gewinnt, wird Frieden in der Blauen Stille finden. 

Neben dem Hauptkonflikt dreht sich noch vieles um die Beziehung zwischen Perry und Aria, als auch Perrys Freundschaft zu Roar. Nach den Ereignissen des zweiten Bandes ist eine Distanz entstanden. Ich fand es sehr nachvollziehbar, wie sich Perry und Aria erst wieder Stück für Stück näherkommen und neu Vertrauen fassen müssen. Die beiden haben schon einiges zusammen durchgemacht, doch bestimmte Ereignisse müssen erst einmal verdaut werden. Ich finde, dieser Prozess hat noch ein gutes Stück Entwicklung in die Beziehung gebracht und mich Aria und Perry als Paar noch mehr mögen lassen.

Es ist realistisch, dass sich auch zwischen Roar und Perry eine Kluft aufgetan hat. Hier sieht man einen eindrucksvollen Vergleich, dass es eben doch einen Unterschied macht, ob man als Liebespaar oder Freunde wieder zueinanderfindet. Roars und Perrys Weg zu alter Freundschaft ist viel steiniger... Mir hat gefallen, dass die Ereignisse eben nicht spurlos an den Charakteren vorbeigehen. Auch der kleinste Charakter hat seine Reaktion und Empfindung zur Haupthandlung und sei es nur in einem kurzen Gespräch beigetragen. Am meisten hat mir Arias Entwicklung gefallen. Wenn man sie mit dem eher unsicheren Mädchen aus Band 1 vergleicht, hat sie wirklich viel an Erfahrung hinzugewonnen.

Auch wenn mir das Buch auf der Ebene zwischen den Charakteren wieder gut gefallen hat, konnte mich die Handlung einfach nicht vom Hocker reißen. Es ist durchgehend spannend, aber mir fehlte der große Knall, ein alles durcheinanderwerfende Ereignis, das einem abschließenden Band noch einmal das i-Tüpfelchen verpasst. Stellenweise gibt es zwar schwere Verluste und harte Folgen, doch manche Ereignisse waren mir dann einfach zu glatt. Alles in allem empfand ich es als ein sehr versöhnliches Ende, wenn auch nicht weltbewegend.

 

Fazit

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"Gebannt", "Getrieben" und "Geborgen" ist eine Reihe, die mir nach dem ersten Band deutlich besser gefallen hat. Es ist eine Reihe, die sich durch ihren Verlauf von den typischen Dystopie- und Endzeitbücher abhebt. Ebenso hat mir stets gefallen, wie sich die Charaktere entwickeln und über sich hinauswachsen. Vor allem Aria. Nichtsdestotrotz fehlt mir persönlich noch der richtige Kick über z.B. Wendungen in der Handlung. Es ist zwar alles spannend gemacht, aber nicht wirklich schockierend oder überraschend. Für den Abschluss hätte ich mir in der Richtung noch etwas mehr gewünscht. Alles in allem eine empfehlenswerte Reihe!