Rezension

"Wie gut kann der Autor schon sein, wenn das Buch ein Bestseller ist"

Lieber Mr. Salinger - Joanna Rakoff

Lieber Mr. Salinger
von Joanna Rakoff

Bewertet mit 4 Sternen

Worum es geht:
"Von ihnen gibt es Hunderte: blitzgescheite junge Frauen, frisch von der Uni und mit dem festen Vorsatz, in der Welt der Bücher Fuß zu fassen. Joanna Rakoff war eine von ihnen." - Klappentext
1996: Joanna geht nach dem Studium in New York und wird in einer Agentur für Autoren eingestellt. Nicht nur irgendeine Agentur, nein genau die, die J.D. Salinger vertritt. Joanna glaubt der einzige Mensch zu sein der dessen Bücher noch nicht gelesen hat. Als Sekretärin beginnt ihr Büroalltag vom abtippen der Korrespondenz bis hin zum Beantworten der Fanpost für Salinger.
Doch dann meldet sich Jerry persönlich und Joanna muss zeigen, dass noch mehr in ihr steckt als tippen.

Meine Meinung:
Joanna Rakoffs Biographie braucht sich nicht hinter "der Teufel trägt Prada" zu verstecken! Ähnlich haben wir eine starke Chefin und die neue Sekretärin die sich erst noch beweisen muss. Für uns Bücherfreunde ein sehr schönes Schmanko außerdem, dass das Buch in der Bücherbranche spielt. Joanna entdeckt ihre Liebe zu Salinger, einen Autor den ihr bis dahin unbekannt war. Jerry wird wundervoll dargestellt und ich bin froh dass er nicht der unsympathische Eremit ist für den ich ihn fälschlicherweise hielt. Meine Meinung basierte allerdings nur auf "Er lebt zurückgezogen und will keine Fans haben" Lieber Mr Salinger erklärt aber ohne Vorurteile was für ein Mensch Salinger war und darüber zu lesen macht Spass. Endlich wieder ein Buch dass sich in einem Rutsch lesen lies.
Joannas Privatleben wird natürlich auch erläutert. Don, ihr Freund, hat allerdings irgendwie keine Daseinsberechtigung und man freud sich mit ihr wenn sie erkennt wer sie wirklich ist und wen sie in ihrem Leben nicht braucht.
Ein Buch über das finden zu sich selbst, übers Erwachsenwerden und die Liebe zu Büchern.

Positiv:
Selbst wenn man Salinger nicht kennt oder seine Bücher nicht mag macht das Buch Spass!
Mir ging es zumindest so.

"Es sind ja nur Fans. So ziemlich das Unwichtigste."