Buch

Die rechtschaffenen Mörder - Ingo Schulze

Die rechtschaffenen Mörder

von Ingo Schulze

Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020

Wie wird ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär - oder zum Revoluzzer? Eine aufwühlende Geschichte über uns alle. Norbert Paulini ist ein hoch geachteter Dresdner Antiquar, bei ihm finden Bücherliebhaber Schätze und Gleichgesinnte. Über vierzig Jahre lang durchlebt er Höhen und Tiefen. Auch als sich die Zeiten ändern, die Kunden ausbleiben und das Internet ihm Konkurrenz macht, versucht er, seine Position zu behaupten. Doch plötzlich steht ein aufbrausender, unversöhnlicher Mensch vor uns, der beschuldigt wird, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein. Die Geschichte nimmt eine virtuose Volte: Ist Paulini eine tragische Figur oder ein Mörder? Auf fulminante Weise erzählt Ingo Schulze von unserem Land in diesen Tagen und zieht uns den Boden der Gewissheiten unter den Füßen weg.

Rezensionen zu diesem Buch

Von Macht und Ohnmacht der Literatur.

Norbert Paulini rebelliert. Er will nicht mitmachen. Beziehungsweise nur soweit, wie es unbedingt notwendig ist. Das Modell seines Ausstiegs ist ihm indes in die Wiege mitgegeben oder unters Bett geschoben worden. 

In der früheren Deutschen Demokratischen Republik gibt es wenige Inseln der Glückseligen. Norbert Paulini hat sich eine erobert. Mit Langsamkeit und Passivität mehr als durch Energie und Durchsetzungsfähigkeit. Mit seinem literarisch anspruchsvollen Antiquariat wird er...

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Politik, Liebe, Tod

„Im Antiquariat Paulini … erlebte ich, was Hingabe an die Literatur bedeutete.“

Aus dem Blickwinkel des jungen Schultze, der seinen Wunsch, Schriftsteller zu werden, erfolgreich in die Tat umsetzt, nehmen wir an dem Leben des Dresdner Antiquars Norbert Paulini teil. Der junge Paulini wächst in der DDR auf, buchstäblich zwischen den zahlreichen Büchern seiner Mutter, die zu Lebzeiten ein kleines Antiquariat führte. Paulini setzt diese Tradition fort, weitet sein Angebot auf...

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Für Bücherliebhaber mit Interesse an der deutsch-deutschen Geschichte

Zugegeben, etwas  verwirrt hat mich dieses Buch zurückgelassen. Der erste, lange Teil (aus der Perspektive eines auktorialen Erzählers) der dreigegliederten Geschichte endet abrupt mitten im begonnenen Satz, die folgenden Teile  zwei und drei werden aus der Sicht eines dem Protagonisten bekannten Schriftstellers Schultze und seiner Lektorin erzählt, am Ende hat man es vielleicht gar mit einem Kriminalfall zu tun. Genau das und natürlich die Materie machen den Roman zu einem anspruchsvollen...

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Vom Verrat des Buchzuklappens

Ingo Schulzes Roman „Die rechtschaffenen Mörder“ schildert – anfangs in beinahe märchenhaftem Erzählton – die Geschichte des Dresdner Antiquars Norbert Paulini, einem verschrobenen Bücherwurm im besten Sinne. Der Eigenbrötler und literarische Schöngeist Jahrgang 1953 tritt das Erbe seiner Mutter an, den riesigen Buchbestand eines Antiquariats. Das scheint für ihn die einzig mögliche, aber auch die einzig richtige Entscheidung, denn Paulini will nichts mehr sein (eigentlich auch von Beruf)...

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Wenn Bücher dein Leben bestimmen...

In der Literatursendung "Buchzeit" wurde dieser Roman besprochen und man war sich nicht ganz sicher über die Qualität des Werkes, weshalb direkt meine Neugier geweckt war.

In der Geschichte geht es um Norbert Paulini, der bereits als Kind auf Büchern schlief und seiner verstorbenen Mutter nacheifert und Antiquar wird. Aus nah und fern strömen sie zu ihm, um Bücher zu erwerben. Doch dann kommt die Wende und es geht bergab. Wirklich? Was wird ihm die neue Zeit bringen? Und vor allem:...

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Obacht, Leser, dass dir nichts entgeht!

Ich mag Geschichten über büchernärrische Menschen sehr. Bereits das Cover von Ingo Schulzes Roman „Die rechtschaffenen Mörder“ weckte mein Interesse, der Klappentext tat sein Übriges.

Norbert Paulini ist ein eigenwilliger Antiquar, der praktisch in seinen Beruf geboren wurde. Seine Mutter Dorothea verschied kurz nach seiner Geburt und konnte ihr frisch eingerichtetes Antiquariat in Dresden nicht eröffnen. Ihr Mann sowie ihre Mutter leben fortan in einer Wohnung, in der jede Ecke...

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Verdeutlicht die Schwierigkeiten bei der Meinungsbildung

Schon ein Blick auf den Umschlag des Romans „Die rechtschaffenen Mörder“ von Ingo Schulze ließ mich wissen, dass er über Bücher, viele Bücher handelt. Vor allem dreht sich die Geschichte aber um den Besitzer dieser Bücher, den Dresdner Antiquar Norbert Paulini. Im ersten Satz des Romans liest sich denn „…lebte einst“, was sich für mich ein wenig märchenhaft anhörte, sich schließlich jedoch in das Gesamtbild des Buchs einfügte, denn der Roman besteht aus drei Teilen. Im ersten wird das Leben...

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Ein Antiquar gegen den Rest der Welt

Norbert Paulini und sein im ersten Stock liegendes Dresdener Antiquariat sind eine Institution, zu der Kunden aus der gesamten Republik anreisen. Paulinis Bücher existieren nur in begrenzter Anzahl und könnten in einer Mangelwirtschaft zur Valuta Forte werden. Doch Paulini, hinter seiner mechanischen Registrierkasse thronend,  weiß, was ein Kunde verdient und was gut für jeden ist. Strenggenommen sind Kunden für Paulini eher Störenfriede, die die Regal-Ordnung durcheinanderbringen. Als...

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Weitere Infos

Art:
Hardcover
Genre:
Romane und Erzählungen
Sprache:
deutsch
Umfang:
320 Seiten
ISBN:
9783103900019
Erschienen:
März 2020
Verlag:
FISCHER, S.
8.2
Eigene Bewertung: Keine
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