Rezension

Unaufgeregt und schön in den Naturbeschreibungen

Mitternachtsschwimmer -

Mitternachtsschwimmer
von Roisin Maguire

Die irische Autorin Rosin Maguire hat mit "Mitternachtschwimmer" eine Geschichte vorgelegt, die vom wahren Leben erzählt. Menschliche Beziehungen, die aus dem Lot geraten, aber auch die tiefe Befriedigung, die sich einstellt, wenn Menschen einander mit Offenheit begegnen. Dieses ist aus meiner Sicht die Basis, die dem Buch mit dem düster-schönen Cover zugrundeliegt.
Grace lebt in einem kleinen Dorf an der irischen Küste. Sie ist wohl das, was man eine Eigenbrötlerin nennt. Sie lebt ihr Leben nach ihren eigenen Gesetzen. Geht um Mitternacht schwimmen, kleidet sich eigenartig und hat zu den übrigen Dorfbewohnern ein gespaltenes Verhältnis. Grace kommt mit Quilten über die Runden. Ab und an vermietet sie ein kleines Cottage an Touristen. So wie an Evan, der nach einem tragischen Verlust Ruhe in der Einsamkeit sucht. Der Plan geht nicht auf, denn es kommt der Corona-Lockdown dazwischen. Eine kleine Schicksalsgemeinschaft bildet sich im Dorf. Als dann noch Evans Sohn Luca und Grace' Nichte Allie dazu kommt, bröckelt die Mauer, die Grace um sich herum gezogen hat. Obwohl die Welt außerhalb des kleinen irischen Dorfes stillsteht, kommt Bewegung in die persönlichen Situationen.

Rosin Maguire hat mit viel Liebe zu ihren Charakteren eine warmherzige, zum Teil auch noch spannende Geschichte geschaffen, die am Ende vor Augen führt, dass nichts unmöglich ist. Menschen können Veränderung leben, wenn sie nur offen und ehrlich miteinander umgehen. Mir hat "Mitternachtsschwimmer" in seiner unaufgeregten Art sehr gut gefallen. Insbesondere auch die detaillierten Naturschilderungen.