Rezension

(Fake-) Identität

Stalker – Er will dein Leben. -

Stalker – Er will dein Leben.
von Arno Strobel

Bewertet mit 5 Sternen

„Stalker: Er will dein Leben“ von Arno Strobel

Verlag: Fischer 

 

Ein großartiger Psychothriller der mich als Leser:in auf eine Reise ins Ungewisse mitnimmt. 

Das Cover hat die Aufmerksamkeit sofort auf sich gezogen und der Klappentext hält was er verspricht. Für Strobel-Fans ein absolutes „Must have“ und für alle anderen Thriller-Fans eine klare Buchempfehlung. 

 

Der freundliche Schauspieler Eric Sanders steht kurz vor seinem

Durchbruch. Er ist festes Ensemblemitglied des Münchner Residenztheaters, aber allein seine Darstellung eines depressiven Familienvaters in dem neuen Tatort bringt ihm viele neue 

Follower und seiner Karriere neuen Aufschwung. 

 

Nicht alle gönnen Eric den Erfolg, es gibt auch Neider und dies bekommt er auf Facebook zu spüren. Jemand gibt sich als Eric Sanders aus, erstellt eine Kopie seine Accounts und schreibt unmögliche Posts. 

Das Schlimmste ist jedoch, dass der Unbekannte im Real Life auftaucht und Eric kryptische Nachrichten hinterlässt. 

 

Die Polizei kümmert sich nicht darum, dies sind wohl die Folgen seines plötzlichen Ruhms. Eric bekommt eine Mail von P.K. mit einer Prophezeiung und der Information, dass Eric eine erfundene Person ist. Es soll ihn gar nicht geben. 

Eric versteht diesen Blödsinn nicht und ärgert sich über die anmaßenden Posts und auch darüber, dass man leider nichts dagegen unternehmen kann. 

Bis etwas tragisches passiert und er aufgefordert wird, einen Mord zu gestehen. 

 

Leider hat Eric nur bis zu dem verheerenden Hausbrand bei dem er seine Eltern verlor, eine Erinnerung. Alles andere liegt im Dunkeln. Seine Jugend verbrachte er bei seinen Großeltern und außer den schlimmen Albträumen führt er ein geordnetes, anständiges und relativ harmonisches Leben. 

 

Arno Strobel zieht uns in die Tiefen der menschlichen Psyche, setzt Wahrheit und Lüge ein um das Ungewisse herauszufordern. Als Leser:In versucht man von Außen die Fäden zu verknüpfen und kaum hat man ein vermeintliches Rätsel gelöst, verirrt sich der Faden wieder in dem großen Wollknäuel. 

 

Eric wirkt etwas gefühlskalt und sehr strukturiert, seine Gedanken sind mehr bei sich und seiner beruflichen Karriere als bei der Tragödie. Er macht alles was zur Lösung beiträgt und unterstützt die Polizei durch seine Aufarbeitung der Vergangenheit bei einem renommierten Psychologen. Und doch fehlt ihm das Emphatische oder ist er ein so guter Schauspieler? 

 

Fesselnd und mit einem sehr gut ausgearbeiteten Spannungsbogen werde ich als Leser:in von dem Autor unterhalten. Man kann den Psychothriller nicht aus der Hand legen, möchte wissen, was in den Tiefen der Vergangenheit begraben liegt und die extremen Auswirkungen auf das jetzige Leben erfahren. 

 

Eine Ende mit einem Wow-Effekt, welches ich nicht im Fokus hatte.