Rezension

Rasante Entwicklung, etwas anders als gedacht

Stalker – Er will dein Leben. -

Stalker – Er will dein Leben.
von Arno Strobel

Bewertet mit 4 Sternen

Ich lese gern die Bücher von Arno Strobel. Ich fühle mich von ihnen sehr gut unterhalten, sie sind spannend und die kürzeren Kapitel, der leichte Schreibstil und das Tempo lassen mich das Buch ziemlich flott lesen.

 

Der Stalker beginnt auch recht stark und mit einem hoch interessanten Thema. Der begabte, aber nicht ganz so erfolgreiche Schauspieler Eric Sanders erhält die Chance in einer bekannten und beliebten Fernsehkrimi Reihe mitzuspielen. Seine Freunde überschlagen sich mit Lob während sich seine Frau Paula zunächst bedächtig zurückhält. Das fand ich sehr irritierend, aber da man gleich zu Anfang etwas mehr über die Vergangenheit der Ehe erfährt, konnte ich das noch eher einordnen. Trotzdem blitzte manchmal eine Dynamik zwischen den beiden auf, die ich sehr interessant fand.

 

Eric, der auch in den sozialen Medien unterwegs ist, bemerkt kurz nach Ausstrahlung der Krimi Folge mit Erstaunen und Freude, dass sich seine Followerzahlen auf fast allen Kanälen explosionsartig vergrößert haben. Eric sieht sich seinem Wunsch, endlich richtig bekannt und erfolgreich zu werden, ein großes Stück näher kommen.

Dann wird er aber darauf aufmerksam, dass zwischen den ganzen Lobes Nachrichten sich jemand als Eric ausgibt und in seinem Namen ziemlich dreiste und unverschämte Antworten schreibt. Er versucht erst panisch und dann angemessen auf diesen offensichtlichen Troll zu reagieren, bis etwas geschieht, das Eric nicht mehr ignorieren kann.

 

Die Geschichte entwickelt sich für mich sehr schnell in eine etwas andere Richtung, als ich das erwartet hatte, obwohl es einige Hinweise gab, die ich erst im Nachhinein richtig einordnen konnte. Mir hat auch der etwas leichtere und einfache Schreibstil gefallen, ich finde das auch mal sehr angenehm zu lesen.

Die Geschichte entwickelt sich sehr rasant, so dass ich kaum die Möglichkeit hatte, da während des Lesens mehr darüber nachzudenken oder auch richtig mit Eric mitzuleiden und zu fühlen. Das fand ich erst sehr schade und auch irritierend, aber im Nachhinein ergab das für mich auch einen gewissen Sinn. Einige Sachen im Buch habe ich ziemlich ungläubig gelesen, es war teilweise sehr erschreckend, aber ich hatte immer das Gefühl, dass ich als Leser immer ein wenig distanziert blieb. Das mag auch daran gelegen haben, dass mir Eric nicht ganz so nah war. Die anderen Figuren waren für mich auch sehr interessant, manche agierten für mich aber erst ein bisschen unglaubwürdig und ich hätte von ihnen auch gerne noch mehr erfahren.

Das Ende hat mich zunächst überrascht, aber dann hat es für mich dann auch auf eine gewisse Weise Sinn ergeben und es wirkt auch noch eine ganze Weile nach.

 

Trotz allem habe ich das Buch sehr gern gelesen!