Rezension

Provokative Dystopie über die Bedeutung von Gleichberechtigung und Sprache

Vox - Christina Dalcher

Vox
von Christina Dalcher

Bewertet mit 3 Sternen

"Das Böse triumphiert, wenn gute Menschen nichts tun." (Edmund Burke) 
Die Protagonistin und Wissenschaftlerin Jean ist konfrontiert mit einer erschreckenden Realität, in der Frauen nicht mehr als 100 Wörter pro Tag sprechen dürfen. Dazu kommen noch einige weitere Repressalien, wie das Verbot, ihre Berufe auszuüben. So soll die "alte harmonische Ordnung" von vergangener Zeit, die das traditionelle Familienmodell vorsieht, wiederhergestellt werden. Doch Jean ist entschlossen, gegen dieses strikte System vorzugehen...  
Die Idee des Buches hat mich von Anfang an fasziniert. Es greift hochaktuelle Themen wie Feminismus, Gleichberechtigung und Homosexualität auf und betont auf verstörende Weise deren Bedeutung.  
Jedoch konnte ich mich leider mit der Protagonistin Jean McClellan nicht so recht anfreunden. Sie war mir recht unsympathisch, was nicht nur an ihrer direkten und weniger schönen Ausdrucksweise und ihrer starken Abneigung gegenüber eines ihrer Kinder lag.  
Ein weiterer Kritikpunkt ist das schnelle und unglaubwürdige Ende des Romans, das eher an einen vorhersehbaren Actionfilm erinnert.  
Trotzdem war das Buch sehr gut und flüssig zu lesen und regt den Leser durchaus zum Nachdenken an. So haben mich einige Stellen haben mich recht schockiert zurückgelassen.  
Fazit: Trotz der mir persönlich unsympathischen Protagonistin eine interessante Lektüre für zwischendurch- vor allem für Leser, die sich mehr mit den zuvor genannten Themen auseinandersetzen möchten.