Rezension

Die quälende Sehnsucht nach dem Meer

Red Sky Burning (Bd. 2) -

Red Sky Burning (Bd. 2)
von Teri Terry

Bewertet mit 4 Sternen

Tabby, die seit dem verheerenden Tsunami, der auch ihre Mutter das Leben kostete, auf der Flucht ist, empfindet immer wieder diese unendliche Sehnsucht, die an ihren Kräften zehrt und sich nur mit Mühe unterdrücken lässt. Aber woher kommt dieses Verlangen? Auch Denzi, Sohn eines britischen Politikers empfindet immer wieder diesen dringenden Wunsch, sich ins Meer zu begeben. Beide waren im Sommer-Schwimmkurs für besonders begabte Schwimmer, zusammen mit vielen anderen Jugendlichen. Denzi musste den Kurs frühzeitig verlassen, da seine Mutter einen Unfall hatte, so dass er der Katastrophe entkam. War dies Zufall oder geplant? Denn eigentlich hat seine Mutter keine schlimmen Verletzungen....Eine Gruppe von Umweltterroristen, 'der Kreis', bekennt sich zu den Klima-Anschlägen, wie z.B. der Tsunami. Sie wollen damit Druck auf die Politiker ausüben.
Die grundlegende Frage ist , warum Tabby verfolgt wird. Immer wieder wird sie aufgespürt, obwohl sie sehr vorsichtig ist. Wie kommt das? Hat die Penrose Klinik etwas damit zu tun, denn Tabby und Denzi wurden durch künstliche Befruchtung in dieser Klinik 'gezüchtet'. 
Im Laufe des Lesens dieses Klima-Thrillers tauchen viele unbeantwortete Fragen auf, und es ist frustrierend, dass nur ein kleiner Teil davon bis zum Ende des zweiten Bandes beantwortet wird. Da war ich dann doch enttäuscht! Es ist klar, dass nicht alles gelöst werden kann, denn es folgt ja schließlich noch ein dritter Band, aber etwas mehr Auflösung hätte mir sehr gefallen. Dieser Mangel wird teilweise ausgeglichen durch das permanent hohe Spannungslevel, das gleich zu Beginn einsetzt und sich bis zum erschreckenden Ende hält. Das hat mir gut gefallen, denn man mochte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Die Themen sind aktuell, der Umweltschutz spielt eine große und tragende Rolle, was ich sehr gut finde, da aktuelle Tendenzen wiedergegeben werden. Der dystopische Ausblick auf inszenierte Umweltkatastrophen hinterlässt einen furchterregenden Eindruck.
Bleibt noch das beeindruckende Cover zu erwähnen, in Rottönen gehalten, passend zum brennenden Himmel, die Augen des Mädchens sind ängstlich und vorwurfsvoll. Absoluter Eyecatcher sind aber die kupferfarben schimmernden Quallen und Meerespflanzen. Sehr schön und kompatibel mit dem Inhalt.
So kann ich eine fundierte Lesempfehlung aussprechen und finde es nur schade, dass weitere Aufklärung erst im dritten Band erfolgt.