Rezension

Bedrohliche Fremde

Reise durch ein fremdes Land -

Reise durch ein fremdes Land
von David Park

Bewertet mit 5 Sternen

Der Anfang des Romans wirkt bedrohlich und verstörend. Tom fährt durch eine beängstigende Winterlandschaft von Belfast über Schottland in den Norden Englands nach Sunderland, um seinen erkrankten Sohn Luke für die Weihnachtstage heimzuholen. Tom fährt sehr aufmerksam und voll konzentriert, denn er muss Luke unbedingt sicher nach Hause bringen. Er ist in seine Gedankengänge vertieft. So wie er durch ein vom Schnee verhülltes fremdes Land fährt und auf sich selbst bezogen ist, versucht er die Entfremdung zu seinem älteren Sohn Daniel mit ihren letzten Konsequenzen zu ergründen. Wann hat er den Kontakt zu diesem verloren?

David Park beschreibt anschaulich und einfühlsam Toms Reise, wobei er Brexit und Nordirlandkonflikt diskret einfließen lässt. Stimmig und gelungen finde ich auch die Beschreibung Belfasts‘. Eine Playlist und eine Fotogalerie von Sonya Whitefield bereichern das Lesevergnügen, das bis zum Schluss spannend bleibt, ob Tom es wirklich schafft, Luke rechtzeitig abzuholen.