Rezension

Stiller Roadtrip, auf der Suche nach sich Selbst

Reise durch ein fremdes Land -

Reise durch ein fremdes Land
von David Park

Bewertet mit 4 Sternen

Der Roman „Reise durch ein fremdes Land“ des Autoren David Park hat es mir durch seinen Schreibstil nicht gerade leicht gemacht. Nachdem ich die Lektüre nun beendet habe, finde ich allerdings das sich das Durchhalten auf jeden Fall gelohnt hat. Der Schreibstil ist schon etwas Besonderes, er ist sprachgewaltig, voller Feinheiten und immer wieder auch richtiggehend poetisch. Um wirklich alles verstehen und auffassen zu können musste ich allerdings sehr langsam lesen, was ich so von anderen Romanen nicht kenne. Die Handlung an sich gefiel mir dafür richtig gut. Es ist eine ruhige Geschichte, deren Setting, genau wie das Cover, auf den ersten Blick wunderschön ist. Ein Vater macht sich in Nordirland mit seinem Auto auf den Weg, zu seinem kranken Sohn um diesen abzuholen. Die Winterlandschaft ist dabei schön und erschreckend zugleich, birgt sie doch auch zahlreiche Gefahren. Bis auf die Beschreibung einiger regionaler Sehenswürdigkeiten, passiert in der wirklichen Welt gar nicht so viel. Dafür nimmt uns der Erzähler mit auf eine spannende und eindrückliche Reise durch seine Gedanken und Erinnerungen. Häppchenweise ergibt sich so ein Gesamtbild, welches mich am Ende berühren konnte. Obwohl nur aus einer Perspektive erzählt wird, konnte ich mir die komplizierte Familiendynamik gut vorstellen, welche im starken Kontrast zur Schlichtheit des Settings steht. Mein Fazit: Eine Familiengeschichte die mit wenigen Seiten auskommt und doch vollständig ist. Wirklich lesenswert!