Rezension

berührend

Solito -

Solito
von Javier Zamora

Bewertet mit 4 Sternen

Javier Zamora kommt aus El Salvador. Als er 9 Jahre alt ist schickt ihn der Großvater mit bezahlten Schleusern Richtung den USA, wo seine Eltern bereits vor einigen Jahren illegal eingewandtert sind. 7 endlose Wochen ist er auf der Reise. Mit ihm 5 weitere Illegale, die wie er alle Hoffnungen auf das Gelingen ihres Unternehmens setzen aber dabei auf Gedeih und Verderb den Schleusern ausgeliefert sind.

Für ein unbetreutes Kind ist dies sicherlich ein einschneidendes, wenn nicht gar traumatisierendes Erlebnis gewesen. Er wird mit Angst und Verlust, Hunger und Kälte konfrontiert. Man wünscht keinem Erwachsenen, was dieser kleine Junge erlebt hat. Umso ergreifender sein Mut, seine Ausdauer, sein Wille es zu schaffen.

Die Geschichte wird aus der Perspektive des Kindes erzählt. Das war für mich das einzige kleine Manko, denn oft ist die Sprache mir etwas zu kindlich geraten. Ich hätte es besser gefunden, wenn der erwachsene Javier nach 25 Jahren all dies refliktiert erzählt hätte. Dennoch berührt das Buch. Ein wichtiges Buch, finde ich. Um aufzuzeigen, was überall auf der Welt Zehntausenden von Menschen passiert. Und eine Aufforderung, mehr Empathie und Verständnis für sie aufzubringen.

Hat nicht jedes Kind ein Recht auf ein gutes Leben? Egal, wo es geboren wurde?