Rezension

Flucht

Solito -

Solito
von Javier Zamora

Bewertet mit 3 Sternen

Die Eltern von Javier Zamora flüchten von El Salvador in die USA und lassen ihren kleinen Sohn zurück, der bei den Großeltern aufwächst. Als er 9 Jahre alt ist, soll er zu ihnen kommen und sein Opa schickt ihn alleine auf die Reise, die eigentlich nur 2 Wochen dauern sollte, jedoch durch verschiedene Umstände um einiges verlängert wird. Da er unter anderen Flüchtlingen alleine aus seiner Familie ist, passt der Titel "Solito" sehr gut. Der Autor schildert seine Flucht sehr detailliert, so dass sich die Geschichte sehr in die Länge zieht. Mir hat gut gefallen, dass man einen Einblick bekommt, was flüchtende Menschen alles mitmachen. Vor allem das Ausgeliefertsein an Schleuser oder Mittelsmänner kostet viel Geld und ist bestimmt deprimierend. Mich haben die ganzen Schilderungen aber leider nicht berührt, da der Schreibstil sehr sachlich ist. Mir fehlen die Emotionen. Schlimm fand ich, dass die Eltern und auch die Großeltern wochenlang gar nicht wussten, ob er überhaupt noch lebt. Die vielen spanischen Begriffe haben den Lesefluss erheblich gestört. Sie werden zwar im Glossar erklärt, aber niemand blättert ständig hin und her, um die Übersetzung zu lesen. Wenn man das Buch als Ebook liest, schon gar nicht. Alles in allem ist das Buch ganz nett zu lesen, aber mich hat es nicht so berührt, wie ich es erhofft hatte. Es fördert aber das Verständnis dafür, was viele Flüchtlinge durchleben müssen.