Bezaubernd-märchenhaft!
…und schon ist man drin, inmitten einer Fabelwelt mit Nixen, Nachtbienen, Faunen und Irrlichtern. Etwas später erzählt Julius Birdwell sein märchenhaftes Abenteuer, in dem er nach einer schlimmen Nacht an der Themse plötzlich zwei Aufgaben zu erfüllen hat: Seinen Flohzirkus und eine Meerjungfrau zu retten! Ihm zur Seite stehen die rehgleiche Elizabeth und der Detektiv Green, obschon sie ganz eigene Ziele zu verfolgen scheinen.
Der besondere Reiz an der Geschichte war für mich, dass man sich aufgrund der winzigen Flohzirkusapparaturen und der besonderen Art der Protagonisten immer um die Jahrhundertwende wähnt, dabei spielt die Geschichte im Hier und Jetzt. So wird man gedanklich wieder in die heutige Zeit geschubst, wenn man über Wörter wie Twitter, Porsche oder DVD-Regal stolpert. Und das führt unweigerlich zu dem Gedanken, dass wir doch genauso wie Birdwell, Green oder Rose das was nicht sein darf sehen könnten, wenn wir nur wollten…
Und erst die Sprache! Leonie Swann hat einen wunderbaren Schreibstil, sie kann mit Worten malen – hier eine kleine Kostprobe(, die nicht spoilert): „Der private Empfang der Royal Society ist in vollem Gang. Seidene Kleidersäume flüstern über Parkett und satten rostroten Teppich, Lachen perlt in Gläsern, die Damen essen zu wenig und die Herren zu viel. Gewichtige Worte wälzen sich selbstgefällig durch die Räume. (…)“
Ich hoffe, ich konnte Lust aufs Entdecken dieses besonderen Romans machen.
Falls ja: „Hereinspaziert, hereinspaziert! Meine Damen und Herren, willkommen im besten Flohzirkus der Welt!!“