Rezension

Das Leben ist nicht planbar

Der Sommer, der uns trennte - Cat Jordan

Der Sommer, der uns trennte
von Cat Jordan

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Middie kennt Nate seit 10 Jahren, seit fünf Jahren sind sie ein Paar. Ihre Zukunft ist genau geplant. Das selbe College, Haus, Familie, Kinder. Doch dann verschwindet Nate bei seinem Auslandsjahr und wird vermisst. Middie ist wie kopflos und kann nicht weitermachen wie bisher. Ausgerechnet Lee, der Freund von Nate steht ihr zur Seite und zeigt sich von einer anderen Seite. Er ist der einzige der Middie versteht.

Meine Meinung:
Der Sommer der uns trennte klang schon nach Herzschmerz und wer den Rückentext liest, ahnt schon worauf die Geschichte hinaus läuft. So waren beides Gründe dafür, das dieses Buch auch mich interessierte.

Der Schreibstil machte mir den Einstieg leicht auch wenn ich es zu Beginn als etwas abgehackt empfand. Doch das gab sich recht schnell und das Buch ließ sich flüssig lesen.

Die Story hatte allerdings Schwächen. Es wird ein Aufsatz erwähnt der für alles steht was Middie und Nate wollte und dessen Frage: Welches Erlebnis hat mein Leben beeinflusst, konnte Middie lange Zeit nicht beantworten, dabei war sie für mein Empfinden gerade in einem  einschneidenden Erlebnis. Die Geschichte ist interessant erzählt und trotzdem kam irgendwann der Punkt an dem es mich langweilte. Das gab sich dann auch wieder und war nur ein kleines Tief, doch es nahm ein wenig den Spaß an der Geschichte.

Das lag an Middie, ihre Art mit der Trauer umzugehen konnte ich eine zeit lang gut verstehen, aber dieses versinken in Selbstmitleid konnte ich irgendwann nicht mehr nachvollziehen. Man merkt nicht das sie sich entwickelt. Auch wenn am Ende des Buches eine andere Middie steht, wie zu Beginn, aber diese Veränderung kam so plötzlich das man es nur selten bemerkte. Die Middie zu Beginn war strebsam und auf die Schule und Nate fixiert, doch nach dem verschwinden wird sie zu jemanden der jede Regel egal ist und das Verständnis der Menschen um sie herum mit Füßen tritt.
Von Nate erfährt man nur das er sein Leben geplant hat, er ist solide und verlässlich und sorgt nicht unbedingt für Überraschungen. Man könnte es vielleicht langweilig nennen. Ich denke aber eher das es auch Vertrauen und eine Sicherheit bietet.
Lee ist nates bester Freund, er und Middie kennen sich kaum und mögen sich nicht besonders. Er muss mit vielen Vorurteilen leben und hat eine Riesen Mauer um sich herum gebaut. Er ist der Bad Boy, wenn man so will, hat mir aber in vielen Szenen am besten gefallen.

Am Ende war ich nicht überrascht über den Ausgang. Es war für mich nur eine Geschichte die eben bis zu diesem Punkt erzählt wird. Wirkliche Überraschungen gab es da für mich nicht, jedoch Wendungen die sie durchaus interessant machte. Die Altersangabe ab 12 Jahre kann ich so nicht unterschreiben. Ich denke nicht das 12 Jährige schon alles begreifen können um das es in dieser Geschichte geht. Darum dass das Leben eigene Geschichten schreibt und man es nicht bis zum Ende hin planen kann.