Rezension

Viel Gefühl

Der Sommer, der uns trennte - Cat Jordan

Der Sommer, der uns trennte
von Cat Jordan

Bewertet mit 5 Sternen

Middie und Nate sind seit 10 Jahren befreundet, davon sind sie seit fünf Jahren ein Paar. Middie ist im Abschlussjahrgang der Highschool und gleich nach ihrem Abschluss wollen Nate und sie zusammenziehen und an der gleichen Uni studieren. Vorher geht Nate allerdings noch für ein Jahr als Entwicklungshelfer nach Honduras. Der Abschied fällt schwer, doch die gemeinsame Zukunft ist Middies Lichtblick. Doch schon kurze Zeit nach Nates Abreise geschieht etwas schreckliches, Nates Dorf in Honduras wird überfallen, viele Menschen sterben oder sind entführt und auch von Nate gibt es keine Spur. Middies Welt bricht zusammen und es scheint, als könnte sie niemand verstehen, niemand bis auf Lee, Nates bestem Freund.
 
Meine Meinung:
 
Wirkt dieses Buch rein äußerlich zunächst wie eine leichte und lockere Sommerlektüre, wird recht schnell klar, dass es doch viel tiefgründiger wird. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen, dabei gelingt es der Autorin ganz besonders, Gefühle und Stimmungen einzufangen und wiederzugeben. Sprachlich der Zielgruppe sehr gut angepasst wird hier eine Geschichte erzählt, die ganz viel über Veränderungen und sehr viel Gefühle beinhaltet. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, allein schon Dank dem wirklich angenehmen Schreibstil. Man lernt zunächst Middie und Nate als Paar kennen und hat einen sehr guten Eindruck davon, was für ein perfektes Paar die Beiden sind. So werden sie aber auch von der gesamten Umgebung wahrgenommen, seien es Freunde oder Familie, für alle ist klar, wie es mit den Beiden weitergeht. Doch dann kommt die große Wende, als Nate verschwindet und als Leser fällt man gleich gemeinsam mit Middie in ein tiefes Loch. Diese Gefühle, die in Middie toben, werden von der Autorin ganz besonders gut eingefangen und Trauer und das schwarze Loch werden spürbar. Dadurch, dass die Geschichte aus Middies Perspektive erzählt, fühlte ich mich auch ganz besonders mit ihr verbunden. Sie war ein sehr ehrlicher und glaubwürdiger Charakter, die zu Beginn allerdings sehr konservativ, wenn nicht sogar stocksteif wirkt, auf gar keinen Fall ist sie ein typischer Teenager, so wie ihre Freundinnen. Durch Nates Verschwinden wird sie regelrecht in ein Loch geworfen und nur dank Lee, den sie bisher immer für einen absoluten Looser gehalten hat, gelingt es ihr, sich wieder hochzuziehen. So nach und nach nimmt sie wieder am Leben teil und beginnt auch so manches zu hinterfragen, vor allem eines und zwar die Frage nach dem: will ich das alles, was bisher geplant war, wirklich? Dadurch wirkte Meddie immer authentischer und ihr Handeln und Denken wird glaubhaft. Dieser ganze Vorgang der Trauer und deren Verarbeitung ist sehr gut eingefangen worden und konnte mich völlig überzeugen. Mag zwar sein, dass die ein oder andere Reaktion vorhersehbar ist, trotzdem hat mir das Buch richtig gut gefallen. Es bildet einfach einen guten Kontrast zu Büchern im Young Adult Bereich und zeichnet sich durch viel mehr Tiefgang und ganz viel Gefühl aus, mir hat es ein wenig Herzklopfen und schöne Lesestunden bereitet. 
 
Mein Fazit:
 
Eine sehr gefühlvolle Geschichte, die auch mit ganz viel Gefühl erzählt wird, Schreibstil und Charaktere konnten mich überzeugen. Inhaltlich ein wenig vorhersehbar, brachte es trotzdem sehr schöne Lesestunden und lassen das Herz häufiger schneller schlagen. Die Protagonistin wirkt sehr authentisch und ihre Entwicklung, um diese es hier auch hauptsächlich geht, ist glaubwürdig. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.