Rezension

Eine sehr sensible Geschichte...

Der Sommer, der uns trennte - Cat Jordan

Der Sommer, der uns trennte
von Cat Jordan

Bewertet mit 4 Sternen

Middies Zukunft ist bereits genau geregelt, denn an ihren Entscheidungen, zusammen mit Nate aufs College zu gehen, ihn irgendwann später zu heiraten und mit ihm eine Familie zu gründen, ist nichts mehr zu rütteln. Doch dann kommt plötzlich alles anders, als Nate während seines Aufenthalts in Honduras vermisst wird. Niemand weiß, was genau passiert ist, ob er noch lebt. Für Middie beginnt eine nervenzerreißende Zeit, denn sie weiß nicht, wie sie mit dieser Ungewissheit leben soll. Glücklicherweise erhält sie Unterstützung durch Nates besten Freund Lee, der ihr den nötigen Halt gibt. Doch was passiert, wenn es auf einmal mehr als Freundschaft ist, die sie und Lee verbindet?

Die gebürtige Europäerin, in Amerika aufgewachsene Autorin Cat Jordan vermittelt durch ihre Worte eine sensible Erzählung, die für gute Unterhaltung sorgt. 

Im Fokus der Erzählung steht Middie, die aus ihrer Sicht die Handlung präsentiert. Middie ist ein guter Mensch, wenn auch bereits in jungen Jahren sehr strukturiert und fest verankert. Sie könnte durchaus auch als spießig bezeichnet werden, denn Middie weiß genau, was sie will. Der plötzliche Verlust ihres Freundes reist sie regelrecht aus ihrem geregelten Leben und zwingt sie dazu, über alles nachzudenken. Was wünscht sie sich wirklich? Ist Nate ihre Zukunft oder gibt es noch einen anderen Menschen an ihrer Seite. 

Die Charaktere machen alle eine starke Veränderung durch. Sowohl Middie, die aus ihrem Schneckenhaus hervorkommen muss, als auch Lee, der nach Nates Verschwinden ebenfalls sein Leben neu überdenken muss, machen eine große Entwicklung durch. Wobei mir persönlich Lee noch besser gefallen hat, als Middie, die mich nicht ganz erreichen konnte. 

Der Erzählstil ist flüssig und leicht verständlich. Cat Jordan verwendet eine recht moderne Sprache und bringt alle nötigen Informationen in einem ausgeglichenen und entspannten Tempo auf den Tisch. Außerdem hat sie die Handlung logisch, bildlich und nachvollziehbar aufgebaut, wodurch es leicht ist, sich die Erlebnisse vorzustellen. Trotzdem fiel es mir leichter, zu Lee einen guten Bezug aufzubauen, als zu Middie, die die eigentlich führende Kraft in der Handlung ist. Sie wurde aber dennoch lebendig und authentisch beschrieben, weshalb sie herzlich und glaubwürdig erscheint.

Was der Leser gleich zu Beginn bereits bemerkt, ist das traumhaft schöne Cover, das den Wunsch nach mehr weckt. Es wirkt verspielt und malerisch und wurde absolut passend ausgewählt. Hier ist dem Verlag ein wahrer Blickfang gelungen.

Eine sensible Geschichte, die mich gut unterhalten hat!

Mein persönliches Fazit:
Die ersten Seiten sind mir nicht sehr leicht gefallen, doch mit zunehmender Seitenzahl wurde die Geschichte immer lebendiger und mitreißender. Wenn mir auch die Verbindung zu Middie nicht so gut gelungen ist, so konnte sie mich dennoch begeistern und bewegen. Ihre Geschichte hat mich in jedem Fall überzeugt und mir ein paar sehr schöne Lesestunden beschert.
Wenn das Buch von Anfang an so herrlich fesselnd gewesen wäre, dann hätte ich die volle Punktzahl vergeben können. Doch so bleibt es leider bei 4 von 5 Sternen und einer Leseempfehlung!