Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Das Setting war der Hammer!

Wiedersehen in Maple Creek -

Wiedersehen in Maple Creek
von Olivia Anderson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Molly lebt in New York und ist vollauf mit ihrem Leben zufrieden. Sie hat einen netten Freund, eine schöne Wohnung und sogar ihren Traumjob. Doch ein kleiner Brief verändert Mollys Leben völlig. Ihre geliebte Tante Ginnie ist gestorben und vererbt Molly ihr Hotel samt Wohnhaus in Maple Creek. Molly ist geschockt. Sie hat als Kind ihre Sommer immer im Hotel ihrer Tante verbracht und diese Zeiten sehr genossen. Im Laufe der Jahre hat sie ihre Tante immer weniger besucht und sie dann schlichtweg vergessen. Voller Schuldgefühle macht sie sich mit ihrem Freund Jackson auf den Weg ins schöne Kanada, um das Hotel dort zu verkaufen. Besonders Jackson will das Gebäude möglichst schnell loswerden. Als sie ankommt, ist sie über den Zustand des Hotels geschockt. Molly soll ganze vier Wochen in Maple Creek bleiben, um während der Renovationsarbeiten zur Verfügung zu stehen. Doch diese vier Wochen verändern Mollys ganzes Leben. Nicht nur kommen alte Erinnerungen wieder hoch, sondern sie schafft auch Neue mit den freundlichen Leuten von Maple Creek, die sie aufnehmen wie eine Tochter. Nur der Handwerker Nat scheint alles andere als begeistert von ihrer Anwesenheit zu sein. Die Zusammenarbeit mit ihm stellt sich als äusserst mühsam heraus und bald vermutet Molly, dass mehr als nur die Angst vor Fremden dahintersteckt. Und doch fühlt sie sich zu genau diesem Mann äusserst hingezogen…

Der Auftakt zur «Maple Creek»-Reihe von Gerlinde Friewald hat mir äusserst gut gefallen und lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen.
Der Schreibstil war leicht und angenehm, ich fühlte mich geradezu nach Kanada gebeamt. Das Setting hat mir einfach unglaublich gut gefallen. Die Charaktere waren kompakt und realistisch gestaltet. Gegen Ende schien es fast, als würde ich sie persönlich kennen.
Im Laufe des Buches sind mir vor allem Jim, Laurie, Dorothy und Tom ans Herz gewachsen. Und merkwürdigerweise auch Tante Ginnie, obwohl sie doch gar nicht da gewesen war. Sie schien einfach eine wunderbare Frau gewesen zu sein.
Natürlich mochte ich auch Molly. Sie war freundlich und lebendig und blieb in kritischen Situationen bewundernswert ruhig. Ich wäre an ihrer Stelle ja mehrmals ausgetickt und hätte den verschiedensten Leuten mal ordentlich meine Meinung gegeigt. Doch sie wirkte ohnehin äusserst ausgeglichen, obwohl ich denke, dass es auch mit dem Ort zusammenhängt. In Maple Creek war sie eine neue Person.
Auch Nat mochte ich. Besonders im Vergleich zu Jackson, der alles andere als sympathisch war. Ich verstand Nats Beweggründe voll und ganz und fand besonders sein Interesse an Mollys Artikel schön. Ich glaube, das war der Moment, in dem ich mich in ihn verliebt habe;)

ACHTUNG SPOILER
Meine einzige kleine Kritik ist, dass ich das Missverständnis zwischen Nat und Molly gegen Ende etwas zu künstlich aufgemacht fand. Mollys Reaktion fand ich persönlich ein wenig übertrieben.
Durch Pamelas Auftritt wurde das dann aber einfach und angenehm geklärt und das Ende war sehr schön und trotzdem offen.
Ich freue mich bereits auf den nächsten Teil, denn ich möchte unbedingt wissen, wie das Leben all dieser wunderbaren Personen weitergeht.

Fazit: Eine romantische Liebesgeschichte mit traumhaftem Setting und grandiosen Nebencharakteren. Für alle Liebesromanleser sehr zu empfehlen.