Rezension

Über den Mut sein ganzes Leben umzukrempeln

Wiedersehen in Maple Creek -

Wiedersehen in Maple Creek
von Olivia Anderson

Unterhaltsam!

Molly erbt überraschenderweise von ihrer Tante Gynnie ein kleines Hotel, das sie von den Ferienbesuchen ihrer Kindheit in guter Erinnerung hat. In Kanada angekommen, stellt sich heraus, dass an dem Haus vieles gemacht werden muss, ehe es verkauft werden kann. Da der einzige ortsansässige Handwerker auf eine Kontaktperson vor Ort besteht, muss die taffe New Yorker Journalistin mit dem glamourösen Leben  von jetzt auf gleich für die 4-wöchigen Reparaturarbeiten in den kleinen Ort ziehen. 

Obwohl sie sich nie um ihre Tante gekümmert hat, wird Molly wird von deren Freunden herzlich aufgenommen und fühlt sich in der Gesellschaft und im Landleben bald wie zu Hause. Einzig mit Nat, dem besagten Handwerker, gibt es immer wieder Reibereien, da hier (scheinbar) zwei gegensätzliche Welten aufeinander prallen. Doch auch diese lösen sich, als sich Molly in Nat verliebt und beginnt ihr „richtiges“ Leben, von „außen“ zu hinterfragen…

Was die Bewertung dieses Romans angeht, bin ich zwiegespalten. Einerseits habe ich mich gut unterhalten gefühlt, anders konnte ich mit einigen Aspekten nichts anfangen. Beispielsweise lässt sich Molly von Nat einfach alle Unverschämtheiten bieten, was sich nicht mit dem Bild einer Frau zusammenpasst, die angeblich im harten New York erfolgreich im Job steht. Zum anderen essen sämtliche Freunde so gut wie täglich gemeinsam im einzigen Lokal im Ort. Das ist zwar nett gedacht, aber praktisch gesehen einfach Blödsinn, weil sich das dauerhaft niemand täglich leisten könnte – und bei aller Liebe für die großartigen Kochkünste der Wirtin, auch nicht wollen würde.  Dennoch hat mir die Geschichte im Großen und Ganzen gut gefallen, auch wenn sie sehr vorhersehbar. Daher von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.