Rezension

Die amerikanische Jugend

Der gefährlichste Ort der Welt
von Lindsey Lee Johnson

Bewertet mit 4 Sternen

Der gefährlichste Ort der Welt ist nicht etwa die paradiesische Stadt Mill Valley nahe bei San Francisco, in der die Geschichte angesiedelt ist. Nein, es ist die dortige Mittelschule (S. 40), die von den jugendlichen Protagonisten besucht wird. Kurz vor ihrem Wechsel auf die High School nimmt hier das Unglück seinen Lauf, und zwar durch unerbittliches Cyber-Mobbing der „angesagten“ Schüler zulasten eines Außenseiters, der einen Liebesbrief an eine Mitschülerin geschrieben hat, welcher dann ins Netz gestellt wird. Traurige Folge ist der Suizid des Jungen. Die folgenden vier Jahre auf der High School werden im Folgenden geschildert. In jedem Kapitel steht immer einer der seinerzeit am Mobbing beteiligten Jugendlichen mit seinen speziellen Problemen im Vordergrund – z.B. ein Mädchen, das ein Verhältnis mit einem Lehrer hat; ein Junge, der den hohen Erwartungen seiner Eltern kaum gerecht werden kann, bis hin zur Adressatin des früheren Liebesbriefs. Der Übergang ist fließend, auf parallele Vorkommnisse wird erneut eingegangen. Betroffen macht, wie wenig doch alle noch an den von ihnen Gemobbten denken. Eine Ausnahme macht nur seine Angebetete, die schwer mit ihrer Schuld zu kämpfen hat. Mit der dominierenden Jugendsprache sowie den Themen Smartphone, Facebook und Gruppendynamik spricht die Geschichte besonders Jugendliche an.

Ich finde das Buch lesenswert.